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Granatapfel: Wie du das gesunde Superfood zu dir nehmen kannst
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Granatapfel: Wie du das gesunde Superfood zu dir nehmen kannst

Eine Kampfansage an die schwierige Zubereitung der roten Frucht

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Lisa-Kristin Erdt

Lisa-Kristin Erdt

Food Editor bei Kitchen Stories

www.instagram.com/elkey.i/

Antioxidantien wie Polyphenole und Flavonoide, die in den Kernen des Granatapfels enthalten sind, sollen Herz-Kreislauf-Problemen vorbeugen. Klingt in der Theorie verlockend, aber was steckt wirklich dahinter? Wie du den gesunden Granatapfel und seine herausragenden Nährstoffe Tag für Tag als Bestandteil unwiderstehlicher Speisen zu dir nehmen kannst, verraten wir dir in diesem Beitrag.

Der Granatapfel: Herkunft, Pflanzenkunde und Geschmack

Zwar wachsen Granatäpfel wie normale Äpfel an Bäumen, allerdings sind diese etwas kleiner und werden oft als Sträucher kultiviert. Schon im Frühjahr bilden sich Blüten in einem kräftigen Orange, die bis September oder Dezember zu roten, runden Früchten heranwachsen, die wir als Granatäpfel kennen. Außer dem Apfel-ähnlichen Aussehen, das übrigens entscheidend für die Namensgebung der Frucht ist, haben die beiden Obstsorten nichts gemein. Genau genommen ist der Granatapfel nämlich eine Beere. Wegen der leuchtend roten Farbe und den vielen Kernen wird er aber häufig auch als Speise der Götter (Nein, nicht Götterspeise) bezeichnet.

Granatäpfel mögen es warm und sonnig. Deshalb werden sie im Mittelmeerraum, Asien, Südafrika und Brasilien angebaut. Ursprünglich jedoch stammen sie aus dem Gebiet des heutigen Irans und Nordindiens. Das erklärt, weshalb er so oft als Zutat in vielen orientalischen Rezepten auftaucht.

Besonders gern mag ich es, einen ganzen Löffel mit Granatapfelkernen zu verspeisen. Warum? Die Fülle an saftig knackigen Kernen erfüllen mich und meine Geschmacksknospen mit Freude. Ihr süß-säuerlicher Geschmack verfeinert sowohl Desserts als auch herzhafte Gerichte wie Salat, Suppen oder Bowls.

Nährstoffgehalt und Wirkung: Wie gesund ist der Granatapfel?

Wusstest du, dass der Granatapfel ein Wunderwerk der Natur ist? Ihm werden zahlreiche positive Effekte auf die Gesundheit nachgesagt. Seine enthaltenen Polyphenole und Flavonoide sollen diverse positive Eigenschaften mit sich bringen. Auch wirkt sich die Frucht antioxidantiv auf den Körper aus, was bedeutet, dass Entzündungen gehemmt werden können. Leider gibt es dazu bisher keine wissenschaftlichen Belege. Fest steht aber: Granatäpfel enthalten zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe, die den Verzehr seiner Kerne neben dem vollmundigen Geschmack umso beliebter machen.

Seit Jahrhunderten werden Granatapfelkerne, -blüten und Granatapfelsaft zur Bekämpfung von Durchfall eingesetzt. Außerdem kann sich der Konsum der saftigen Kerne positiv auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen auswirken.

Mit knapp 75 Kalorien auf 100 Gramm musst du dir auch keine Sorgen um deine Figur machen. Im Gegenteil: Die kalorienarme Powerfrucht hält die Waage im Verhältnis von Zucker, Eiweiß und Fett. Ihr Eisengehalt ist im Vergleich zu anderen Früchten bemerkenswert. Zum Glück können Granatäpfel bei uns über die Hälfte des Jahres ab Jahresmitte bis Februar als importierte Ware gekauft werden, sodass du beim nächsten Einkauf ordentlich zuschlagen kannst!

Granatapfel-Kapseln: Die direkte Variante

Die gesunde Wirkung des Granatapfels auf unseren Körper ist allseits bekannt. Deshalb gibt es seine wichtigen Inhaltsstoffe heute als Nahrungsergänzungsmittel in Form von Kapseln zu kaufen. Sie sollen den Blutdruck senken, Herz-Kreislauf-Beschwerden lindern und die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung von Schlaganfällen, Herzinfarkt und Thrombose senken. Auch hier muss wieder den Überlieferungen vertraut werden, da es bisher keine eindeutigen wissenschaftlichen Belege gibt.

Granatäpfel zubereiten

Ganz so einfach, wie bei einem herkömmlichen Apfel verhält es sich mit Granatäpfeln leider nicht. Wie schön wäre es, könnte man die rot-orangene Schale einfach mit den Zähnen durchbrechen und an die saftigen Kerne gelangen? Zwar ist das nicht möglich, an die Kerne kommst du aber dennoch ganz einfach heran. Wie das gehen soll, erklären wir dir im Folgenden.

Entkerner, Kochlöffel und Co.: Wie öffnet und entkernt man Granatäpfel?

„Wer traut sich, den Granatapfel zu entkernen?“ – das war immer meine Standardfrage, wenn die Lust auf die roten Kerne beim Kauf größer war, als die selbsteingeschätzte Fähigkeit, die komplizierte Frucht zu öffnen. Diese Herausforderung gehört jetzt aber der Vergangenheit an, denn mit einigen gekonnten Handgriffen bringst du fortan blitzschnell die essbaren Teile des Granatapfels zum Vorschein.

Schneide dafür seinen Blütenstängel großzügig mit einem Küchenmesser ab. Mit beiden Händen bewegst du die Schale des abgeschnittenen Stücks dann leicht in entgegengesetzte Richtungen, um die Kerne zu lockern. Final löst du sie dann ab, indem du mit der Rückseite eines Esslöffels über einer Schüssel auf die Schale klopfst und sie abfallen. So fährst du mit sämtlichen Teilen des Granatapfels fort, bis sich alle Kerne aus der Schale gelöst haben. Das alles ging dir zu schnell? In unserem Video kannst du alle Schritte noch einmal verfolgen.

Schälen, schneiden, essen: Wie isst man einen Granatapfel?

Einen Granatapfel vorzubereiten, ohne gleich neu tapezieren zu müssen, ist für dich immer noch unvorstellbar? Es gibt noch eine andere Möglichkeit, ihn zuzubereiten, ohne danach rote Spritzer von sämtlichen Wänden entfernen zu müssen. Schälen im ursprünglichen Sinne geht aber leider auch nicht, dafür ist die Schale des Granatapfels nicht biegsam genug. Wie trennst du denn nun aber die Schale von den Kernen?

Granatäpfel unter Wasser du schälen, gilt als besonders spritzgeschützte Methode. Du benötigst dafür eine große Schüssel voll Wasser und ein Messer. Halbiere die Frucht, lege die Hälften in das Wasser und drücke die Kerne aus der Schale. Da die Kerne schwerer als Wasser sind, sinken sie zu Boden und die weiße Haut steigt an die Wasseroberfläche. Wenn du nun das Wasser abgießt, bleiben die Kerne in der Schüssel übrig und warten auf ihre weitere Verwendung.

Presse oder Entsafter? Wie kommt man an den Granatapfelsaft?

Die einfache Variante: Granatapfel halbieren und den Saft mit einer Zitruspresse auspressen. Das hat den Vorteil, dass du dein Glas besonders schnell mit leuchtend roter Flüssigkeit füllst, allerdings ist diese Methode eine riskante Angelegenheit, da Saftspritzer auf deinen Klamotten vorprogrammiert sind. Außerdem sind hier starke Oberarme gefragt, mit denen du mit Sicherheit gesegnet bist, manchen anderen ist diese Variante vielleicht aber zu aufwändig.

Komfortabler ist es mit einem Entsafter, genau genommen einer speziellen Granatapfelpresse. Hierbei wird der Granatapfel wieder halbiert und die Hälften jeweils in die Presse gelegt. Durch das Herunterdrücken des Hebels erhältst du in Nullkommanichts frischen, leckeren Granatapfelsaft für einen gesunden Körper und Geist. Auf Nummer sicher gehst du, wenn du auch hierbei eine Kochschürze anlegst.

Kerne zubereiten: So integrierst du Granatäpfel in deine Ernährung

Nach einer langen, hoffentlich kleckerfreien Vorbereitung geht’s jetzt endlich an die Zubereitung der roten Kerne. Du kannst sie wild kombinieren, garantiert werden dabei fast immer wunderbare Köstlichkeiten entstehen. Ganz hervorragend passt Granatapfel zu Gemüse wie zu Gurke, Kürbis, Aubergine oder Paprika, aber auch zu Fleisch, Obst und Ziegenkäse. Noch mehr Inspiration erhältst du in unserem Artikel mit vielen Granatapfel-Rezepten. Hier aber schon mal ein kleiner Vorgeschmack:

vegetarisch
Orientalischer Couscous-Salat mit Feigen

Orientalischer Couscous-Salat mit Feigen

Gebackenes Hähnchen in Senf-Honig-Marinade

Gebackenes Hähnchen in Senf-Honig-Marinade

Granatapfelsaft und Grenadinesirup

Du weißt nun, wie man den Saft aus der Frucht bekommt. Der allein macht dich aber noch nicht glücklich? Die richtige Mischung macht’s:

Frischer Granatapfel-Orangen-Saft

Frischer Granatapfel-Orangen-Saft

Leidenschaftliche Cocktail-Liebhaber kennen ihn: Den herrlichen Grenadinesirup. Er bereichert unzählige Drinks mit einer fruchtigen Note und hinterlässt ein tolles Farbspektakel im Glas. Wenn du deine eigene Hausbar etwas aufstocken möchtest, kannst du mit hausgemachtem Grenadinesirup garantiert nichts falsch machen. Was hält dich davon ab, gleich los zu mixen?

Earl Grey Cocktail

Earl Grey Cocktail

Aber nicht nur als Flüssignahrung, auch als Dessert kannst du den Sirup wunderbar einsetzen:

vegetarisch
Lebkuchen-Trifle mit Gewürzorangen und Zimtcreme

Lebkuchen-Trifle mit Gewürzorangen und Zimtcreme

Marmelade

Eine Ladung Vitamine kannst du schon zum Frühstück auf dein Brot streichen. Granatapfelmarmelade schmeckt nicht nur gut, sondern gibt durch ihre satte Farbe auch ein einfallsreiches Geschenk ab. Natürlich verkochen bei der Zubereitung eine Menge der wichtigen Inhaltsstoffe und der Gelierzucker tut den Rest. Dem kannst du aber symptomatisch entgegentreten, indem du dir einfach gleich ein paar mehr Früchte kaufst, die du dann roh oder in Kombination mit frischem Gemüse oder zartem Fleisch als leichtes Abendessen servierst.

Für Granatapfelmarmelade presst du den Saft der Früchte wie oben beschrieben aus. Am besten fügst du anderes Obst mit weichem Fruchtfleisch wie Birnen, Mangos oder Orangen hinzu, um eine geschmeidige Marmelade zu erhalten. Optional kannst du diese auch zusammen mit den Granatapfelkernen pürieren. Anschließend füllst du die Fruchtmasse in einen großen Kochtopf und verrührst ihn mit Gelierzucker. Bringe alles unter Rühren zum Kochen und rühre sie für mindestens drei Minuten weiter. Danach füllst du die Masse sofort in ausgekochte Gläser und drehst sie um. Sie sollten dann für fünf Minuten auf ihrem Deckeln stehen bleiben und anschließend abkühlen.

Smoothies und Smoothie Bowls

Wo macht sich die Superfrucht wohl besser, als in Smoothies oder frischen Bowls? Die Kerne verwandeln jedes gesunde Gericht zu einer knackigen Wohltat:

Granatapfel-Blaubeer-Smoothie

Granatapfel-Blaubeer-Smoothie

vegan
Granatapfel Smoothie Bowl

Granatapfel Smoothie Bowl

Salat mit Granatapfel: Unser Rezept mit Feldsalat

Gesund gehört zu gesund – das wissen wir nun schon. Hier also noch ein unwiderstehliches Feldsalat-Rezept mit Granatapfelkernen:

Feldsalat mit Worcester-Ente und Granatapfel

Feldsalat mit Worcester-Ente und Granatapfel

Wie genießt du Granatäpfel am liebsten? Kennst du eine sichere Methode, die Kerne von der Schale zu lösen? Erzähle uns davon in den Kommentaren!

Verfasst am 18. September 2018

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