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Grünkohl kochen: Rezepte von klassisch bis ausgefallen

Grünkohl kochen: Rezepte von klassisch bis ausgefallen

Ein Wintergemüse, das warm ums Herz macht

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Lisa-Kristin Erdt

Lisa-Kristin Erdt

Food Editor bei Kitchen Stories

www.instagram.com/elkey.i/

Ohne Grünkohl fehlt definitiv ein wichtiger Bestandteil in der hiesigen Winterküche. Das gesunde Gemüse wird vor allem in der kalten Jahreszeit traditionell mit Kasseler, Speck oder Pinkel und Kartoffeln serviert. Was du bisher vielleicht nicht wusstest: Grünkohl hilft nicht nur gegen eisige Füße, es stecken auch eine Menge wertvoller Nährstoffe in den grünen Blättern. Vom klassischen Gericht bis zu Chips, Salat und Grünkohlpesto – wir zeigen dir, was Grünkohl alles kann.

Kleine Warenkunde: Das solltest du über Grünkohl wissen

In Norddeutschland ist Grünkohl in keinem traditionellen Haushalt vom Speiseplan weg zu denken. Doch selbst in den USA hat er sich als „kale“, der englischen Bezeichnung für Grünkohl, einen Namen gemacht. Aber, was macht ihn eigentlich so beliebt? Fangen wir erstmal bei den Grundlagen an.

Grünkohl wurde Überlieferungen zufolge bereits im 3. Jahrhundert vor Christus in Griechenland und später auch in Italien angebaut. Erst seit dem 16. Jahrhundert wächst der sogenannte Krauskohl oder Braunkohl auch hierzulande. Ein Grund für seine Beliebtheit ist wahrscheinlich seine Beständigkeit: In Deutschland kann der Kreuzblütler den gesamten Winter über geerntet werden. Das erklärt auch seine schmeichelhafte Bezeichnung als Winterkohl

Mit Grünkohl kann man auch richtig Spaß haben! Na ja, Grünkohl-Liebhaber denken nun wahrscheinlich lediglich an den Genuss von traditionellen Gerichten mit dem Wintergemüse – darüber hinaus wird die Grünkohlsaison von November bis Februar in vielen norddeutschen Regionen aber sogar mit Grünkohlfahrten und Kohlkönigswahlen zelebriert. 

Was steckt in dem gesunden Wintergemüse?

Grünkohl als Superfood, passt das überhaupt? Natürlich! In den USA und Australien ist ein regelrechter Hype um die krausen Blätter ausgebrochen. Sie versorgen den Körper mit wertvollem Vitamin C, A, K und Mineralstoffen wie Kalium, Magnesium, Calcium und Eisen. Außerdem enthalten sie eine Menge Ballaststoffe. Vegetarier und Veganer nutzen das Wintergemüse zudem gerne als Eiweißquelle. Grünkohl ist eine Wohltat für die Figur: Mit nur 50 kcal pro 100 Gramm ist er besonders kalorienarm.

Wie bereitet man Grünkohl zu?

Das wichtigste zu Beginn: Wie bereitet man Grünkohl vor? Tatsächlich gibt es einige Dinge, die du beachten solltest. Schaue dir hier an, welche das sind. 

Um auch von all den wichtigen Inhaltsstoffen des Kohls profitieren zu können, ist es wichtig, ihn schonend zuzubereiten. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten:

Beim Blanchieren bleiben nicht nur die Vitamine und Nährstoffe, sondern auch die satte grüne Farbe im Grünkohl enthalten. Die gewaschenen Blätter werden dafür zwei bis vier Minuten in Salzwasser gekocht und dann in Eiswasser abgeschreckt. 

Ebenfalls zählt das Dämpfen der Blätter zu einer schonenden Zubereitung. Gare den Grünkohl dafür in einem Siebeinsatz oder einem Dampfgarer. Der Kohl kommt dabei nicht in direkten Kontakt mit dem Wasser selbst, sondern wird allein durch den heißen Wasserdampf gegart. 

Am einfachsten geht’s, wenn du Grünkohl dünstest. Die frischen Blätter werden in einem verschlossenen Topf, dessen Boden mit Wasser bedeckt ist, etwa acht Minuten erhitzt. Durch den entstehenden Dampf wird der Kohl schonend gegart, ohne dass wertvolle Inhaltsstoffe verloren gehen.

Eine Vielfalt an Rezepten: Von Chips bis Salat

Natürlich kannst du Grünkohl auch auf klassische Art und Weise zubereiten. Je nach Gericht kann er sowohl gebraten als auch gekocht werden. Dabei besteht allerdings schon eher die Gefahr, dass Nährstoffe verloren gehen, die Blätter verkochen und an Geschmack verlieren. Deshalb solltest du darauf achten, dass das Wasser beim Kochen nicht zu heiß wird oder du beim Braten möglichst wenig Fett verwendest. Im Kochtopf brauchen die grünen Blätter ungefähr 90 Minuten, bis sie gar sind. 

Du willst dich auf unentdeckte Pfade begeben und was Neues mit Grünkohl ausprobieren? In diesem Fall sind Grünkohlchips genau das Richtige für dich. Vermische für die Marinade Sojasauce, Tomatenmark, Zitronensaft, Sesam und Olivenöl. Mische sie unter den Kohl, verteile die einzelnen Blätter auf einem Backblech und backe sie für etwa 30 Minuten. Fertig sind die gesunden Chips, wenn sie braun und kross sind. Die Anleitung für eine weitere, köstliche Marinade findest du in unserem Rezept. Na, bist du neugierig geworden?

Zweierlei Grünkohl-Chips

Zweierlei Grünkohl-Chips

Grünkohl als Salat: Gesunde Wintersalate

Roh kommt Grünkohl nur selten auf den Tisch. Jedoch eignet er sich neben all den anderen Zubereitungsarten auch hervorragend als Salatgrundlage. Unser Artikel über die verschiedenen Möglichkeiten, aus Grünkohl wohlschmeckende Salate zu kreieren, wird dir seine Vielfalt näher bringen. Überzeuge dich selbst: 

vegan
Grünkohlsalat mit scharfen Kichererbsen

Grünkohlsalat mit scharfen Kichererbsen

vegan
Wintersalat mit rosa Pomelo, Grünkohl und Avocado

Wintersalat mit rosa Pomelo, Grünkohl und Avocado

Klassisch norddeutsch: Grünkohl mit Kasseler und Pinkel

Wenn mir der Geruch von vor sich hin garendem Grünkohl aus der Küche in die Nase steigt, weiß ich: Der Winter ist da! Tradition im Norden Deutschlands ist es, vor allem zur kalten Jahreszeit dampfenden Grünkohl mit saftigem Kasseler und Pinkel zu servieren. Das Kultgericht hat sich durchgesetzt und die Geschmacksknospen herzhafter Gaumen erobert. Wenn du in diesem Moment deinen Magen knurren hörst, wird es höchste Zeit, das Geheimnis hinter dem klassisch norddeutschen Gericht zu lüften und so schnell wie möglich loszulegen!

Grünkohl mit Pinkel und karamellisierten Kartoffeln

Grünkohl mit Pinkel und karamellisierten Kartoffeln

Einfaches, vegetarisches Grünkohlrezept

Liebe Vegetarier, bitte bleibt dran! Unser völlig fleischfreies Grünkohl-Rezept wollt ihr sicher nicht verpassen. Wusstest du, dass man aus den Blättern des gesunden Kohls auch Pesto herstellen kann? Das geht super schnell und ist obendrein ein wahrer Energie-Booster. Du kannst es zusammen mit verschiedenen Nudelsorten, Kartoffeln oder Gnocchi verspeisen.

Gnocchi mit Grünkohlpesto

Gnocchi mit Grünkohlpesto

Grünkohl einmal anders: Der Kohl im Smoothie

Dass Grünkohl als Superfood gilt, haben wir bereits geklärt. Es ist also kein Wunder, dass er immer häufiger Verwendung in gesunden Smoothies findet. Du denkst, Grünkohlsmoothies sind zwar gut für deinen Körper, können deine Geschmacksknospen aber unmöglich überzeugen? Dann pass mal auf: 

Grünkohlsmoothie mit Mandelmus

Grünkohlsmoothie mit Mandelmus

Grünkohl richtig würzen: Welche Gewürze passen dazu?

Dem herzhaften Geschmack von Grünkohl kann wohl niemand widerstehen. Du schüttelst gerade eifrig den Kopf, weil du nicht zu den Liebhabern des sattgrünen Gemüses gehörst? Das werden wir ändern! Besonders aromatisch wird Grünkohl, wenn du ihn zusammen mit Zwiebeln anbrätst. Entsprechend deiner Vorlieben kannst du durch das Anbraten mit Räuchertofu oder Speck ebenfalls ordentlich an Geschmack gewinnen. Salz und Pfeffer dürfen natürlich auch nicht fehlen. Zusätzlich machen Gemüsebrühe, Kümmel, Muskatnuss und etwas Senf den Genuss perfekt. Meine Oma sagte immer: Zu jeder süßen Mahlzeit gehört etwas Salziges und andersherum – bedeutet: Eine Prise Zucker rundet das Ganze ab.

Lagerung und Haltbarkeit

Im Kühlschrank hält sich Grünkohl etwa fünf Tage, vorausgesetzt, er war beim Kauf frisch. Das erkennst du an sattgrünen, knackigen Blättern. Wenn du ihn bereits zubereitet hast, solltest du das Wintergemüse nur noch einen Tag später erneut aufwärmen. Dann sollte er aber auch nur von Erwachsenen gegessen werden, da sich durch das Aufwärmen Nitrit bildet, das für Kinder unbekömmlich sein kann.

Grünkohl einfrieren

Mit kalten Temperaturen ist Grünkohl bereits vertraut. In Deutschland ist es ohnehin üblich, den Grünkohl erst dann zu ernten, wenn es draußen so richtig frostig ist. Dann nämlich ist der Zuckeranteil hoch genug und die Bitterstoffe gering, wodurch die typisch süßliche Note des Kohls garantiert wird. Kommen wir zur Sache: Ja, Grünkohl kann problemlos bis zu einem Jahr eingefroren werden. Vorher solltest du die Blätter aber einige Minuten in kochendem Salzwasser blanchieren und ihn im Anschluss kalt abschrecken. Lasse ihn abkühlen, verpacke ihn luftdicht und ab mit ihm ins Tiefkühlfach. 

Grünkohl aus dem Glas – gekauft vs. selbst eingemacht

Grünkohl aus dem Glas zu kaufen und zuzubereiten ist wohl die schnellste Methode, sich über das traditionelle Gemüse herzumachen. Allerdings wird er bereits vorgekocht, abgefüllt und von dir zu Hause ein weiteres Mal erhitzt. Das macht ihn zwar haltbar, entzieht ihm aber gleichzeitig seine wertvollen Vitamine. Wenn du dir diesen Einbußen bewusst bist, ist es vorteilhaft, immer wieder auf seinen Vorrat aus dem Glas zurückgreifen zu können. 

Praktisch ist das vor allem, wenn du einmal frischen Grünkohl gekauft hast und etwas davon übrig bleibt. Dann kannst du das Wintergemüse ganz einfach selbst einkochen und auch zukünftig noch von deinem Gemüsekauf profitieren. Auf diese Weise konntest du ihn einmal frisch genießen und später blitzschnell aus dem Glas zu einem herzhaften Gericht verwandeln. Clever, oder?

Wozu genießt du Grünkohl am liebsten? Bevorzugst du die klassische Variante mit Kasseler und Pinkel oder probierst du gern etwas Neues aus? Verrate es uns in den Kommentaren!

Verfasst am 8. November 2018

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