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Wie dir diesen Sommer der perfekte Aperitif gelingt

Wie dir diesen Sommer der perfekte Aperitif gelingt

Unsere Tipps für die Zubereitung von Aperol Spritz & Co.

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Ruby Goss

Ruby Goss

Food Editor bei Kitchen Stories

www.instagram.com/ruby.goss/

Unkompliziert, spritzig und ohne Ausnahme ein angemessener Begleiter für die ersten Sonnenstrahlen der Nachmittagssonne bis hin zur letzten warmen Brise eines heißen Sommertages — unser liebster Aperitif ist und bleibt der Aperol Spritz!

Erst kürzlich wurde allerdings ein Artikel in der New York Times veröffentlicht, der genau dieses bekannte (italienische) Lebensgefühl vernichtet. Er trug den passenden Titel: The Aperol Spritz Is Not a Good Drink. In Solidarität mit der Aperitif-Kultur veranstaltete daraufhin eine New Yorker Bar ein Aperol Spritz Event, äußerte eine Redakteurin der Times ihren Unmut via Twitter und diskutierten viele verschiedene Freundesgruppen hektisch über diese Aussage.

Ich persönlich bin der Meinung, dass der Aperol Spritz ein gelungener Drink ist, der ziemlich oft, ziemlich schlecht zubereitet wird. Als wohl bekannteste Variante unter den Aperitifs stand der Aperol Spritz schon seit vielen Jahren in Konkurrenz mit seinesgleichen und muss sich bis heute gegen seine Spritz-Verwandten durchsetzen. Für die gesamte Geschichte müssen wir uns etwas weiter aus dem Fenster lehnen. Der Spritz an sich bezieht sich auf das auf Eis servierte Getränk, dass im Norden Italiens aus Prosecco, einem Likör, der sowohl aus Pflanzenextrakten als auch Zitrusfrüchten besteht und einem Schluck Sodawasser zubereitet wurde. Dabei gibt es nicht DAS eine Rezept — es handelt sich eher um eine brillante Mischung für den perfekten Sommerdrink, der mit einer Auswahl an Likören, Weinen, Säften, Sodas und verschiedenen Garnituren zusammengestellt wird.

Bevor wir tiefer in die Abgründe deiner Wohnzimmerbar abtauchen und dir von den unendlichen Möglichkeiten sommerlicher Spritz erzählen, zeigen wir dir, wie man das Original zubereitet!

Der perfekte Aperol Spritz

Bei dem Liebling unter den Aperitifs, kommt es ganz auf das perfekte Mischverhältnis an. Durch zu viel Aperol wird er zu süß und ein zusätzlich lieblicher Prosecco verstärkt den Geschmack und macht den Drink fast ungenießbar. Ebenfalls ist der kleine Schluck Sodawasser wirklich ausschlaggebend für einen runden Geschmack. Lass´ von dieser Kombination lieber die Finger, denn mit diesem Drink, der eher an Capri-Sonne als an einen sommerlichen Aperitif erinnert, würde dieser dem Artikel der New York Times leider alle Ehre machen.

Das prickelnde Pendant besteht aus 3 Teilen Prosecco, 1 Teil Aperol und einem guten Schluck Sodawasser. Mit viel Eis, einer Scheibe Orange oder einer grünen Olive (oder beidem) rundet man den Aperitif ab.

Falls du auf der Suche nach weiteren Rezepten bist, wirst du hier fündig:

Aperol Spritz Float

Aperol Spritz Float

Wie du den perfekten Spritz kreierst

Jetzt geht's richtig los! Sobald du die folgenden Schritte verinnerlicht hast, stehen deinen Sommerparties nichts mehr im Weg.

1. Der Likör

Aperol: Seit diesem Jahr verteidigt der Aperol Spritz den 9. Platz der weltweit am häufigsten verkauften Cocktails. Den italienischen Likör an sich, gibt es seit 1919 und besteht aus einem Mix aus Orangen, Rhabarber und Pflanzenextrakten. Mit 11 Vol.-% Alkohol ist er das Leichtgewicht in unserer Auswahl — das erklärt auch, warum er als Einstieg in einen wohlmöglich langen Abend so beliebt ist.

Campari: Auch wenn beide zur Gruppo Campari gehören, stehen Aperol und Campari oft in Konkurrenz zueinander. Campari enthält sowohl mehr Bitterstoffe und Zitrusaromen, ist mit seinen 21 – 28,5 Vol.-% Alkohol um einiges kräftiger (je nach Herkunftsland) und protzt mit gemunkelten (ein gehütetes Geheimnis) 80 Kräuter- und Zitrusbestandteilen.

Cynar: Ein hübsch verpackter Likör aus Artischocken und 12 weiteren Pflanzenextrakten, der durch seine bitteren Aromen überzeugt und nicht so süß ist. (Ich bin ein großer Fan davon) Andererseits verströmt er leider nicht diese sommerliche Brise, die wir von Campari und Aperol kennen — da hilft eine Scheibe frische Zitrone oder andere Zitrusfrüchte!

Wermut: Als aufgespriteter Wein — das bedeutet zusätzlicher Alkohol durch die Zugabe von Brandy und Zucker, ist Wermut ein leichter Likör mit einem Alkoholgehalt von etwa 15 - 18%. Mit Pflanzenextrakten, wie Rinde, Kräuter und Blumen angereichert, kann man sich durch die verschiedenen Geschmacksprofile testen. Wermut ist von trocken bis süß in roten, weißen und zunehmend roséfarbenen Sorten aus Deutschland, Frankreich und weit darüber hinaus erhältlich. Er eignet sich sehr gut für einen einfachen Spritz, kann jedoch auch nur auf Eis, mit einem Schluck Sodawasser oder in einem klassischen Martini, Americano, oder Manhattan genossen werden.

Digestivi (z.B. Vecchio Amaro del Capo, Amaro Nonino, Amaro Montenegro): Jeder dieser Kräuterliköre stammt aus verschiedenen Regionen und besteht aus unterschiedlichen Pflanzenextrakten. Das wird besonders beim komplexen Geschmack — mal etwas erdiger, mal etwas spritziger, jedes Einzelnen deutlich. Häufig werden sie mit einem Espresso serviert, als Verdauungsschnaps gereicht oder eben als interessante Ergänzung in einem Spritz mit sprudelndem Prosecco und einer süßen Note, zu einem komplett neuen Getränk.

2. Der Wein

Ich glaube es überrascht dich nicht, wenn ich dir sage: Das Glas lässt sich auf vielen verschiedene Weisen füllen.

Prosecco: Das Original. Beim Kauf des bekanntesten Schaumwein aus der italienischen Region Venetien solltest du auf das für Qualität stehende DOC oder DOCG Label achten.

Schaumwein: Du kannst dein Glück auch mit anderen Sorten Schaumwein versuchen, aber achte darauf, dass er genug Kohlensäure enthält, da ein Spritz ohne Kohlensäure wirklich keinen Spaß macht. Um ganz sicher zu gehen, kann man etwas weniger Likör verwenden.

Roséwein: Hier gibt es eine große Auswahl: Vom trockenen provenzalischen bis hin zum vollmundigeren spanischen Rosé — du kannst eigentlich kaum einen Fehler machen. Passend dazu sind neben Eis, dem Likör deiner Wahl und Sodawasser, sommerliche Früchte. Vielleicht weniger etwas für Puristen, aber super lecker!

Lambrusco: Süß und preiswert waren lange Zeit die beiden Attribute, die man dem lieblichen Wein zugeschrieben hat — unverdientermaßen. Mittlerweile hat sich das Image geändert und plötzlich gibt es eine Art Comeback des süffigen Rotweins, der in einem Spritz perfekt mit Kirschen, Grapefruits und Pflaumen harmonisiert.

3. Limonade? Saft? Das klingt nach eher untypischen Komponenten...

Auch wenn der Klassiker mit etwas Sodawasser abgerundet wird, kannst du deinen Drink auch mit einem Schluck Saft oder Limonade deiner Wahl auffüllen. Dabei solltest du jedoch auf das richtige Mischverhältnis achten: 1 Teil Likör, 3 Teile Prosecco, 1 Teil Saft und einen Schluck Sodawasser oder 1 Teil Likör, 3 Teile Prosecco und 2 Schluck Limonade.

Saft: Bitte halte dich von jeglicher Art Mimosa fern und probiere es lieber mit Blutorangen-, Grapefruit, Sauerkirsch- oder Traubensaft.

Sodawasser: Da du nur etwas davon benötigst (zu viel verwässert den Geschmack) kannst du den italienischen Klassikern treu bleiben und deinen Aperitif mit Bitter Lemon, Tonic Water oder Ähnlichem auffüllen.

4. Zu guter Letzt: Die passenden Requisiten

Früchte: Du hast hier grundsätzlich die Wahl zwischen einer simplen Scheibe Orange oder einer grünen Olive (mein Favorit). Gerne kannst du dich auch an Zitronen, Limetten, Grapefruits, Kirschen, Pfirsiche, Pflaumen, Melone oder vielleicht sogar Weintrauben wagen?

https://www.kitchenstories.com/de/rezepte/twists-und-zesten-fur-cocktails-vorbereiten

So, du hast es geschafft. Pünktlich zur Aperitivo-Zeit kannst du das Gelernte gleich umsetzen. Cheers!

Sommerliche Aperitifs ohne Aperol

Campari Spritz
1 Teil Campari, 3 Teile Prosecco, ein Schluck Sodawasser

Campari-Grapefruit Spritz
2 Teile Prosecco, 1 Teil Grapefruitsaft, 1 Teil Campari

Cynar Spritz
1 Teil Cynar, 3 Teile Prosecco, 1 Schluck Sodawasser

Spritzer mit Rosé, Pfirsich und Basilikum
1 Teil Wermut, 3 Teile roséfarbener Schaumwein

Rosé Spritz mit weißen Pfirsichen und Basilikum

Rosé Spritz mit weißen Pfirsichen und Basilikum

Amaro-Kirsch-Spritz
1 Teil (z.B. Vecchio Amaro del Capo, Amaro Nonino, Amaro Montenegro) oder dunkeln Wermut, 3 Teile Lambrusco, 1 Teil Sauerkirschsaft

Snacks, die beim klassischen Aperitivo nicht fehlen dürfen:

Ohne Snacks, kein Aperitivo — richtig? Für gewöhnlich gib es eine kleine Auswahl an Antipasti mit Grissini, Oliven und Salami. Solltest du jedoch noch etwas Zeit haben, kannst du eines der folgenden Rezepte ausprobieren: Focaccia mit Zwiebeln, Antipasti-Spieße Peperonata und Ricotta Crostini.

Wie bereitest du deinen liebsten Spritz zu? Verrate es uns in den Kommentaren!

Verfasst am 13. Juli 2019

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