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Rückblick auf Food for Future: Was wir gelernt haben und wie wir weitergehen wollen
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Rückblick auf Food for Future: Was wir gelernt haben und wie wir weitergehen wollen

Wie die Community und das KS-Team die Kampagne wahrgenommen haben

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Redaktionsteam bei Kitchen Stories

Dieser Artikel schaut zurück auf unsere Reihe “Food for Future”, in der wir dich dazu eingeladen haben gemeinsam mit uns herauszufinden, wie sich unser Ess- und Kaufverhalten auf die Welt auswirken kann. Unser Ziel war es, dir und uns mit informativen und unterhaltsamen Artikeln konkrete Tipps für den Alltag und neue Rezepte an die Hand zu geben, um den ersten (oder auch zweiten) Schritt in Richtung nachhaltige Ernährung zu gehen.


Was kann man eigentlich noch essen, wenn alles ein Problem zu sein scheint? Das war die zentrale Frage, die wir uns in der Redaktion stellten, als wir uns dazu entschlossen, dem Thema “nachhaltige Ernährung” einen ganzen Monat zu widmen. Nicht erst seit der “Fridays for Future”-Bewegung ist uns bewusst, dass das, was wir essen, uns nicht “nur” satt macht, sondern einen deutlich größeren Einfluss auf unsere Umwelt hat.

Wissenschaftliche Aufsätze und informative Reportagen dazu gibt es natürlich reichlich, doch in genau dieser Informationsflut kann man sich auch leicht verlieren. Manchmal wirkt sie sogar so überfordernd, dass man den Eindruck bekommt, nichts richtig machen zu können. Überall lauern Stolperfallen, die einem fast den Mut nehmen, die ersten Schritte zu gehen. Denn bringen diese kleinen Vorhaben überhaupt etwas oder ist das Ziel die vollkommene Konsequenz?

Genau das war unser Ansatzpunkt, den wir bei unserem Themenmonat “Food for Future” besonders wichtig fanden. Erste, oder auch zweite, Schritte gemeinsam zu gehen. Euch zu informieren, aber gleichzeitig auch zu inspirieren, wie kleine Dingen im Alltag schon viel bewirken können. Vier Wochen lang veröffentlichten wir diverse Artikel und Rezepte zu den Themenbereichen Fleisch, Fleischalternativen, Milchprodukten und Fisch und Meeresfrüchten, um sie einerseits thematisch zu beleuchten, andererseits aber auch um konkrete Ideen für den Kochalltag zu geben.

Deine Meinung zählt

Wichtig war uns dabei auch der Dialog mit euch, das Austauschen über unterschiedliche Meinungen und Ideen, um gemeinsam in der Diskussion mehr voneinander zu lernen. Im Laufe des Monats haben wir euch dafür unter anderem mehrere Umfragen gestellt und wollen heute die Ergebnisse mit euch teilen.

Beginnen wir mit einem sehr spannenden Ergebnis. Auf die Frage, ob ihr bereit wärt, euch aus Klimaschutzgründen vegan zu ernähren, antwortete fast die Hälfte (45,3%), mit ja.

Ziemlich beeindruckend, aber wie wir gelernt haben, reichen ja auch schon die kleineren Schritte aus. Für viele Menschen ist eine vegetarische Ernährung ein guter Kompromiss und das zeigte auch die folgende Umfrage. Auf die Frage, worauf man eher aus Klimaschutzgründen verzichten könnte, Milchprodukte oder Fleisch, war nur ein Viertel (25,8%) bereit, Milchprodukte vom Speiseplan zu streichen. Fast drei Viertel aller Befragten könnten hingegen auf Fleisch verzichten. Und was wird alternativ gegessen? Der beliebteste Fleischersatz sind für euch Bohnen und Linsen (48,1%), gefolgt von Tofu (22,8%), Tempeh (3,5%) und Seitan (5,8%). Für alle, denen die letzte Option bisher nichts gesagt hat, haben wir einen kleinen Einsteiger-Artikel rund um Seitan geschrieben, der sicherlich weiterhilft.


Vegetarier*innen und Veganer*innen aus unserer Community gaben als Gründe für ihre Ernährungsweise übrigens zu 35,4% Nachhaltigkeit an. 26,6% antworteten mit gesundheitlichen Gründen, 23,1% mit ethischen Gründe, 9,8% mögen schlicht den Geschmack von Fleisch nicht und nur 5,1% ernähren sich aus Kostengründen vegetarisch oder vegan – ein sehr wichtiger Punkt, den wir in unserem Artikel über Milchprodukte auch kurz angesprochen haben.

Nun muss das eine aber nicht das andere ausschließen. Viele Menschen sind schlicht neugierig auf neue (rein pflanzliche) Produkte. Obwohl eben nur ein Viertel der Befragten auf Milchprodukte verzichten würde, haben dennoch bereits 37,8% von euch pflanzlichen Joghurt probiert. Wer noch auf der Suche nach der richtigen Sorte ist, wird in unserem Guide rund um veganen Joghurt sicherlich fündig.


Bei den beliebtesten pflanzlichen Milchalternativen war Hafermilch mit der Favorit (34,9%) gefolgt von Mandelmilch (26,9%), Sojamilch (11,3%) und Reismilch (7,3%). Einen Überblick über ihre Vor- und Nachteile kannst du in diesem Artikel noch einmal nachlesen.

Doch natürlich muss man gar nicht per se auf Fleisch und Fisch verzichten. Man sollte sich jedoch informieren, was hinter den Produkten steht, die man kauft. Auf unsere Frage, wo ihr hauptsächlich Fisch und Meeresfrüchte kauft, antworteten 32,1% mit Fischtheke, 31,7% Fischregal im Supermarkt, 14,9% vom Fischhändler, nur 14,2% kaufen direkt auf dem Fischmarkt und noch weniger im Bioladen (7%). Auf welche Siegel du dabei achten solltest, haben wir in unserem Seafood-Guide zusammengestellt.

Lasst uns im Gespräch bleiben

Was uns besonders gefreut hat: Die angeregten, informativen und kritischen Kommentare, die ihr uns unter den verschiedenen Beiträgen auf unseren Social-Media-Kanälen hinterlassen habt. Es wurde wie wild geliked, gefragt, klargestellt, differenziert und besprochen. Die Inhalte wurden gelobt (“Finde ich gut, dass ihr das macht!”, “Interessante Übersicht, danke!”, “Danke dafür!”) und kritisiert (“Was wäre dann die “korrekte” Alternative?”, “Am besten hören wir alle auf zu atmen.”). Die Themen, die wir angesprochen haben, können polarisieren. Sie können uns auf welche Weise auch immer triggern, indem sie uns den Spiegel vorhalten und uns auf unser eigenes (Kauf- und Ess-)Verhalten aufmerksam machen. Sie zeigen uns, wo es vielleicht Nachholbedarf gibt, und auch, was wir schon wissen und der Umwelt zuliebe im Alltag anwenden.

Überall treffen unterschiedliche Meinungen und Empfindungen auf persönliche Geschmäcker. Die Kommentare, die uns erreicht haben, spiegeln ganz gut wieder, dass es oft um den Mittelweg geht, den Kompromiss, den jeder guten Gewissens umsetzen kann, ohne dass die Liebe zu gutem Essen und Trinken leiden muss. Um euch einen kleinen Einblick zu geben, hier ein Auszug aus den Kommentaren und unterschiedlichen Meinungen:

Zum Thema Milch(-alternativen):

“Vielleicht ein Gedanke: Die CO2-Emissionen lassen den Transport außer Acht, der bei Reis- und Mandelmilch nochmal einiges oben drauf schlägt.”

“Wir bevorzugen auch pflanzliche Milch. Allerdings sind hier auch bei Bioprodukten oft längere Transportwege (oft kommen die Rohprodukte von weit her und werden dann nur in Europa verarbeitet) und viel Verpackungsmüll inbegriffen. Und die Wasserqualität lässt auch oft zu wünschen übrig. Wenn man das dann mit jemandem entgegen setzt, der seine Milch frisch im Glas vom Bio-Bauern um die Ecke kauft, bekommt das eine andere Note.”

“Wenn es so tolle Alternative gibt, sollte man auf diese auch so gut es zurückgreifen. Es schont unsere Umwelt und unsere Tiere/Kühe. [...] Außerdem ist die Alternative nicht so teuer, dass man sie sich nicht leisten könnte. Man könnte diese Produkte achtsamer für sich nutzen.”

“Sorry, aber ich bleibe bei Kuhmilch, die schmeckt uns, wir sind mit Kuhmilch aufgewachsen und ich kaufe meine direkt beim Bauern. [...]”

“Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. [...] Richtige Milch kommt mittlerweile nur noch selten vor, wenn Pflanzenmilch für mich einfach keine Alternative ist. Selbstgemachter Pudding zum Beispiel.”

Zum Thema Fleischverzehr und ob ihr weniger Fleisch essen würdet, wenn ihr damit die Welt retten könnt:

“Lächerlich diese Frage. Die Erde wird durch die Überbevölkerung geschädigt und durch die Verdichtung der Erdoberfläche.”

“Also ich habe mein Leben lang Fleisch gegessen und mache es seit einem Jahr nicht mehr. Mir fehlt es an nichts und ein gutes Gewissen habe ich dazu auch noch.

“Lieber weniger, dafür exzellentes Fleisch.”

“Interessanter wäre eher der Nährwert im Verhältnis zum CO2.”

Und abschließend:

“Super interessanter Artikel [zum Thema Fleisch]. Ich finde es toll, dass ihr dieser alle Seiten beleuchtet und informativ beschreibt, was man an seinem eigenen Konsumverhalten ändern kann, um einen Beitrag zu leisten – auch wenn es nur ein kleiner ist. Weiter so.”

“Ich glaube, die “ultimative Ernährung” existiert nicht. Ich habe nach vielem Probieren [...] auch noch nicht die perfekte Ernährung gefunden, aber ich habe gelernt, dass das Verdauungssystem eines jeden Menschen individuell “zusammengestellt” ist. [...] Ich denke, jeder muss etwas experimentieren und auf seinen Körper hören. [...]”

Es ist fast ein Ding der Unmöglichkeit, jeden noch so kleinen Fakt und jede relevante Information zu einem Thema informativ und unterhaltsam in ein paar Artikel zu verpacken. Es war schön zu sehen – zu lesen – dass ihr alle aufmerksam dabei ward, uns auf Ungenauigkeiten und Unklarheiten aufmerksam gemacht habt, und wir uns so gegenseitig ergänzen und voneinander lernen konnten.

Nur die Spitze des Eisbergs...

Von Anfang an war diese Kampagne als eine Reise in die vielen Zusammenhänge zwischen Nahrung, Umwelt und uns als Verbraucher*in gedacht – im Guten wie im Schlechten. Mit diesem zielstrebigen Fokus haben wir so viel gelernt und geteilt, aber wir haben auch erkannt, dass viele Perspektiven in dieser Diskussion keinen fairen Platz hatten. Zum Beispiel sind die Zugänglichkeit von Nahrung und die Ernährungssicherheit zwei riesige, globale Themen, die auf verschiedene Art und Weise mit diesem Gespräch verbunden sind, und doch wurden sie völlig übersehen.

Auch wenn es für uns keine Möglichkeit gibt, diese Mängel und verlorenen Perspektiven nachträglich in die Kampagne zu integrieren, sehen wir diese Themen jetzt und wir versichern dir hiermit, dass dieses Sehen nur die Spitze des Eisbergs ist. Wir haben uns dazu verpflichtet, in naher Zukunft mehr Zeit, Raum und Mühe in diese Themen zu investieren und sicherzustellen, dass so viele verschiedene Perspektiven in künftige Diskussionen einbezogen werden.

Was wir bei Kitchen Stories mitgenommen haben

Während wir dir im Rahmen der Food for Future-Kampagne die Ergebnisse unserer Recherchen mitgeteilt haben, haben wir auch viel von dir und damit unserer Community gelernt. Ihr habt großartige Fragen gestellt, in den Kommentaren eine weltweite Debatte ausgelöst und uns die Augen für unsere eigenen Inhalte und die Möglichkeiten, wie wir als Unternehmen besser werden können, geöffnet.

Aus diesem Grund wollten wir die Zusammensetzung unserer Rezepte genauer untersuchen, um herauszufinden, welche Arten von Gerichten wir am meisten fördern, und so unsere Rolle bei der Arbeit an einer nachhaltigeren Zukunft besser verstehen. Nachstehend findest du eine grobe Aufschlüsselung unserer Hauptgerichte nach Kategorien als Vergleichsbasis:

10% vegan
24% vegetarisch
30% mit Fisch und Meeresfrüchten
35% mit Fleisch


Wie du siehst: Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte und vegetarische (zusammen mit veganen) Hauptgerichte jeweils etwas mehr als ein Drittel aller unserer Rezepte aus. Obwohl das ein guter Anfang ist, können wir uns weiter verbessern. Und das nicht nur, indem wir die Anzahl der veganen und vegetarischen Optionen für unsere Community erhöhen, sondern auch indem wir dir mehr Ideen und Know-how zur Verfügung stellen, damit du Zutaten einfacher austauschen kannst. Auch das trägt dazu bei, unseren ökologischen Fußabdruck insgesamt zu reduzieren. Diese Lektionen und Einsichten nehmen wir mit in unsere jährliche Planung von Inhalten, um unsere Plattform als Ressource für Inspiration und auch Bildung weiter zu stärken.

Wie immer sind wir auch auf deine Anregungen und Wünsche gespannt! Lass uns wissen, über welche Themen du in Zukunft gerne mehr (oder weniger) lesen und wissen möchtest – wir hören zu.

Verfasst am 14. Juli 2020

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