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Agar Agar: veganes Geliermittel aus Algen
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Agar Agar: veganes Geliermittel aus Algen

Gelatine-Ersatz für Marmelade und Co.

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Laura

Laura

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Agar Agar hat keinen Eigengeschmack und kann Flüssiges fester binden als herkömmliche Gelatine. Die gute Nachricht für Vegetarier und Veganer: Agar Agar wird ausschließlich aus den Zellwänden einiger Algenarten hergestellt und ist damit 100 Prozent pflanzlich. Was es mit dem „Klebstoff aus Algen“ namens Agar Agar noch so auf sich hat und was du alles damit anstellen kannst, erfährst du hier.

Was ist Agar Agar?

Das geschmacksneutrale und farblose Gelier- und Bindemittel Agar Agar wird aus den Zellwänden von Meeresalgen, meist Rotalgen, gewonnen. Mit heißem Wasser wird das Agar Agar aus Algen extrahiert, anschließend getrocknet, konzentriert und schließlich zu Pulver verarbeitet. Agar Agar wird auch “japanische Gelatine” genannt, denn in der ostasiatischen Küche wird das pflanzliche Geliermittel schon seit dem 17. Jahrhundert verwendet.

Heute findest du Agar Agar weit verbreitet auch bei uns, z. B. in Bioläden, Drogerien und Reformhäusern. Egal, ob süße oder herzhafte Gerichte – das pflanzliche Power-Pulver eignet sich hervorragend zum Gelieren und Andicken von Cremes und Pudding, für Brotaufstriche sowie für die Zubereitung von Marmelade und Gelees. 

Übrigens: Die E-Nummer 406 auf der Packung kennzeichnet Agar Agar als Lebensmittel-Zusatzstoff. Agar Agar selbst enthält jedoch keine Zusätze – zumindest, wenn du dich für die Bio-Variante entscheidest.

Herstellung und Beschaffenheit: Wie funktioniert Agar Agar?

Wie wir bereits wissen, wird Agar Agar aus Algen hergestellt. Das Pulver wird fast ausschließlich in asiatischen Ländern produziert, vor allem in Japan und China und mittlerweile sogar aufgrund steigender Nachfrage in Neuseeland. 

Bis das pflanzliche Geliermittel bei uns im Lebensmittelgeschäft landet, hat es bereits eine lange Reise hinter sich und einen dementsprechend schlechten CO2-Fußabdruck. Zudem stammen die Algen meist aus Aquakulturen. Achte bei deinem Kauf unbedingt auf ein Bio-Siegel, damit du dir sicher sein kannst, dass auf eine hohe Wasser- und Algenqualität geachtet und Trinkwasser nicht verunreinigt wird. 

Du musst dich aber nicht allzu schlecht fühlen, wenn du dich für den Kauf von Agar Agar entscheidest – eine Packung ist sehr ergiebig und eben auch die gesündere Alternative zu Gelierzucker in Süßspeisen.

Es gibt noch weitere Geliermittel, die aus Algen gewonnen werden: Furcellaran zum Beispiel, wird auch Ostsee-Agar genannt, quasi das europäische Pendant zu Agar Agar. 

Wie gesund ist der Klebstoff aus Algen in Pulverform?

Wie auch die Algen selbst, aus denen Agar Agar gewonnen wird, hat das Pulver einen hohen Proteingehalt. Außerdem besteht das Pulver hauptsächlich aus langsam verdaulichen Kohlenhydraten, was in großen Mengen konsumiert, abführend wirken kann. Daneben sind noch reichlich B-Vitamine, Beta-Carotin und K-Vitamine enthalten, die zur Regeneration unserer Hautzellen beitragen und die Wundheilung fördern können.

Wie verwendet man Agar Agar?

Egal, ob in herzhaften oder süßen Speisen, du kannst Agar Agar genau so wie herkömmliche Geliermittel verwenden. Es gibt allerdings ein paar Punkte zu beachten, damit auch alles glatt geht:  

1. Beachte die Mengenangaben der Packungsanweisung. Agar Agar wird nicht eins zu eins wie Gelatine verwendet, denn die Gelierstärke ist sechs bis zehnmal höher, als bei herkömmlichen Geliermitteln. Als Daumenregel gilt: Ein halber Teelöffel Agar Agar hat die gleiche Wirkung, wie vier Blatt Gelatine. 
2. Vielleicht sogar der wichtigste Punkt: Agar Agar löst sich nur in kochenden Flüssigkeiten auf und wird erst beim Abkühlen fest. Wundere dich also nicht, wenn die Marmelade erst nach einer längeren Zeitspanne als bei Verwendung herkömmlicher Geliermittel fest wird. 

Agar Agar reagiert auf verschiedene Flüssigkeiten unterschiedlich. Säure und Fett schwächen die Bindefähigkeit, wohingegen Früchte wie Pflaumen und Aprikosen die Gelierkraft verstärken.

Wenn du lieber auf Nummer sicher gehen willst, mache die Gelierprobe. Lege dafür einen Teller für ein paar Minuten ins Gefrierfach. Nachdem du die Flüssigkeit zusammen mit Agar Agar aufgekocht hast, gib einen kleinen Löffel der Mischung auf den gekühlten Teller. Sollte die Masse nach wenigen Minuten noch nicht fest geworden sein, gib noch etwas mehr Agar-Agar-Pulver hinzu. Wenn die Masse zu fest ist, füge noch mehr Flüssigkeit hinzu.

Marmelade mit Agar Agar: Auf die richtige Dosierung kommt es an

In unserem Artikel über hausgemachte Marmelade findest du eine Anleitung für die richtige Dosierung von Agar Agar. Da du kein Zucker für das Gelieren verwendest, kannst du die Marmelade natürlich noch süßen. Anstatt Zucker kannst du auch Reissirup, Ahornsirup oder Agavendicksaft verwenden – am Besten, wenn die Marmelade im Topf noch köchelt. 

Hier eine Auswahl unserer liebsten Rezepte für Marmelade, die du problemlos auch mit Agar Agar zubereiten kannst. 

Stachelbeermarmelade

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Hausgemachte fruchtige Marmelade

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Marzipan-Beeren-Traum

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Verfasst am 12. Juni 2019

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