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Was du über die Feiertage lesen, sehen und hören solltest
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Was du über die Feiertage lesen, sehen und hören solltest

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Redaktionsteam bei Kitchen Stories

Eine meiner Lieblingsbeschäftigungen am Ende eines jeden Jahres: Ich kuriere meine Angst, etwas zu verpassen (genannt FOMO aka Fear of Missing Out), indem ich die "Best of"-Listen all meiner Lieblingsmedien durchforste. Was waren die besten Filme, schönsten Musikalben und so weiter des Jahres? Ich bin ein wahrer Verfechter dieser Worte von Umberto Eco: “We like lists because we don’t want to die.”

Dieses Jahr habe ich meine Kollegen eingeladen, mit uns allen zu teilen, welche Inhalte sie dieses Jahr so konsumiert haben, von Büchern bis hin zu Youtube-Kanälen. Ich wette, auch für dich ist etwas Interessantes und Neues dabei. Egal, ob du auf dem Sofa entspannst oder gegen die Langeweile auf der langen Reise nach Hause ankämpfst.

Devan Grimsrud

Seit neustem bedeutet "eine Pause nehmen" für mich, mich von allen Dingen mit Bildschirm fernzuhalten. Damit sind Laptop, Fernseher und Smartphone absolut tabu. Dank dieser eigens auferlegten “Winter-Abstinenz” fand ich endlich wieder Zeit, um mich zum Beispiel alten Ausgaben meiner Kochzeitschriften und -bücher zu widmen, die ich nie wirklich gelesen geschweige denn benutzt habe. Ich stöberte also durch ein paar Ausgaben Lucky Peach und durch Jessica Koslows Everything I Want to Eat von 2016. Auch längst vergessene Romane, die ich von Freunden geschenkt bekam und die dann im Bücherregal vergessen wurden, kamen so wieder zu Tage. Darunter waren Der Leopard von Giuseppe Tomasi di Lampedusa, All Among the Barley von Melissa Harrison und auch Eat Up von Ruby Tandoh.

Ergänzend zu dem, was ich aus meinem Regal abstaubte, las und hörte ich noch weitere tolle Dinge: Ich empfehle euch hiermit also wärmstens The Best American Food Writing 2019, herausgegeben von Samin Nosrat, The Racist Sandwich Podcast und My Favorite Murder!

Xueci Cheng

Der Name Fuschia Dunlop ist mir letztes Jahr zum ersten mal zu Ohren gekommen, obwohl sie auf der westlichen Erdhalbkugel schon seit geraumer Zeit eine große Aufmerksamkeit genießt. Sie war nicht nur zu Gast bei David Chang’s Show Ugly Delicious (immer noch meine liebste Kochshow auf Netflix), sondern auch ihre Memoiren Sharks Fin and Sichuan Pepper wurden endlich ins Chinesische übersetzt und veröffentlicht. Als jemand, der in der Provinz Sichuan geboren und aufgewachsen ist, war das ein sehr nostalgisches und faszinierendes Leseerlebnis mit gleichzeitig vertrauten und völlig neuen Perspektiven. Ihr neues Kochbuch The Food of Sichuan wurde diesen Herbst veröffentlicht und ist unter den besten Kochbüchern des Jahres 2019 aufgeführt. Es liegt derzeit auf meinem Schreibtisch und wurde quasi als Geisel aus unserer KS-Bibliothek entführt. Es ist ein Meisterwerk, gefüllt mit authentischen Rezepten und Einführungen in traditionelle Kochmethoden und Zutaten.

Für diejenigen unter euch, die sich für die regionale chinesische Küche interessieren, hat Netflix eine neue Dokumentarserie Flavorful Origins herausgebracht. Die erste und zweite Staffel konzentriert sich auf Chaoshan (eine Region in Kanton) und Yunan. Allein die erste Staffel hat mich schon so gepackt, dass ich für die kommenden Feiertage auf meinem Besuch in China bereits eine Reise nach Kanton gebucht habe. Ich glaube, das spricht für sich! Für eine andere unterhaltsame Variante kann ich außerdem die kurze, aber herzerwärmende japanische Serie Midnight Diner: Tokyo stories empfehlen.

Abseits des Bildschirms habe ich zudem mit Genuss die Essay-Sammlung You and I Eat the Same gelesen und Podcasts über die globale Repräsentation, Authentizität und Glaubwürdigkeit der asiatischen Küche gehört. Besonders Financial Times Culture Call mit dem Besitzer von Mission Chinese und Dave Chang's Gespräch mit dem indischen Food-Journalisten Madhur Jaffrey kann ich hier empfehlen.

Julie Myers

Diese Jahr fliege ich über die Weihnachtszeit nach Hause in die USA, um meine Familie zu sehen. Neben der langersehnten Zeit voller Ruhe und Entspannung bedeutet dass natürlich auch irgendwie die Reisedauer von 20 Stunden zu überbrücken. Und obwohl ich gute Flugzeugfilme liebe (irgendwie habe ich eine unerklärliche Affinität zu Filmen, die mich in der Öffentlichkeit zum Weinen bringen), freue ich mich besonders auf eine neue Buchreihe – die His Dark Materials-Trilogie, die mir wärmstens von Harry Potter-Liebhaberin Ruby empfohlen wurde. Und auch meine Lieblingspodcasts wie Hidden Brain von NPR und This American Life dürfen natürlich nicht fehlen.

Für eine sanfte Berieselung folge diesem Instagram-Account, der Kommentare aus dem Food-Ressort der New York Times teilt (warum das so spannend ist, kannst du hier nachlesen). Ich bin mir sicher, ja, ich würde fast schon wetten, dass unsere eigene Community ganz bald schon mit dem Witz und Charme dieser Kommentare konkurrieren wird (Wette angenommen?). Und falls ihr euch jemals gefragt, wie es hinter den Kulissen der Food-Branche aussieht: Dieser humorvolle Artikel aus JJ Goode’s Kolumne auf Taste (übrigens eine großartige Quelle für kulinarische Inhalte) über die Kunst, Rezepte von Chefköchen so abzuwandeln, dass auch wir Laien sie meistern können, hat mich absolut begeistert.

Ruby Goss

Weihnachten. Bitte versteht mich nicht falsch: Natürlich mag auch ich diese Tage voller Köstlichkeiten und winterlicher Behaglichkeit (etwas, woran sich so ziemlich jeder Australier gewöhnen muss, mich eingeschlossen). Ansonsten aber ist diese Jahreszeit hier drüben ein echter Kampf für mich. Es ist kalt und dunkel draußen und man kann im Allgemeinen nichts anderes tun, als sich zu überfressen und möglichst elastische Kleidung zu tragen. Bei bibbernder Kälte und Dunkelheit wartet man sehnsüchtig darauf, dass neue Jahr zu begrüßen. Ein weiteres Jahr ist dann vorbei – nur noch ein paar Monate, bis sich die Sonne über Berlin endlich wieder zeigt. Man sagt, es sei die Zeit der Besinnung, aber ich ziehe Ablenkungen vor. Hier sind meine:

Ich liebe Interviews, die bei einem gemütlichen Essen geführt werden. Sei es in der Kolumne The Guardian’s Lunch With oder in Form eines Podcasts wie Ottolenghi's Simple Pleasures’ oder Table Manners, die von der Sängerin Jessie Ware und ihrer Mutter Lennie moderiert werden. Deren Dynamik ist großartig und ich freue mich jetzt schon besonders auf die Episode mit dem Koch-Experten Antoni Porowski von Queer Eye (schaue dir unbedingt dieses charmante Video an, in dem er seinen Co-Star Tan France herausfordert, ein französisches Omelett zu braten).

Um mich von meiner jahreszeitlich bedingten affektiven Störung (aka Winterdepression) zu befreien, benötige ich zudem etwas nostalgische Kost. Das bringt mich zu der Show zurück, mit der für mich wahrscheinlich alles begann: The Two Fat Ladies, eine beliebte britische Kochshow aus den 90er-Jahren mit den zwei frechen und entzückenden Moderatorinnen Jennifer and Clarisse. Die beiden reisten mit Motorrad, Lederkleidung und allem was dazugehört durch Großbritannien und kochten für alle und jeden, von der Klosternonne bis hin zu den einheimischen Fischern. Die meisten Episoden findest du ganz bequem auf YouTube.

Außerdem habe ich mir ein saisonales Projekt vorgenommen: die Herstellung von hausgemachter Butter, inspiriert durch dieses Video vom YouTube-Kanal Magic Ingredients. Meine Kollegin Xueci hat mich auf diesen Kanal mit seinen fast schon meditativen Videos aufmerksam gemacht. (Sorry nochmal, dass ich dir deine Empfehlung in deinem eigenen Artikel stehle...)

Julia Stephan

Die Zeit zwischen den Jahren steht bei mir für pure Gemütlichkeit. Ausschlafen, Jogginghose 24/7, ins Café um die Ecke schlurksen, ein bisschen Zeitung lesen, spazieren gehen und dann ab zurück aufs Sofa, wo Bücher und Laptop auf mich warten. Kulturell umgebe ich mich in dieser Zeit mit einem Mix aus neuen Dingen, für die ich bisher noch keine Zeit hatte, und persönlichen Klassikern, die für mich einfach zu den Festtagen gehören. Werde ich also auch dieses Jahr alle Astrid-Lindgren-Verfilmungen anschauen? Klaro! Höre ich das Weihnachtsalbum von Sufjan Stevens? Sehr wahrscheinlich! Eine Runde Harry Potter? Mit Sicherheit! Und wenn schon ein neuer Star-Wars-Film ansteht, warum nicht gleich nochmal alle alten Episoden anschauen?

Da ihr das alles aber sicher schon kennt, kommen hier noch ein paar Sachen, die mich dieses Jahr besonders begeistert haben: Killing Eve ist eine der besten Serien, die ich in den letzten Jahren gesehen habe, und da man nicht aufhören kann, den Charakteren Villanelle und Eve zu folgen, habt ihr beide Staffeln in nicht mal 12 Stunden durchgeschaut. Oder greift mal wieder zum guten, alten Buch – sie sind für mich tatsächlich die Krönung der Gemütlichkeit und der beste Grund, Handy und Laptop weit weg von sich zu schieben. Meine Highlights in diesem Jahr waren An Absolutely Remarkable Thing von Hank Green und Die Zeuginnen von Margaret Atwood. Endlich habe ich auch die Millennium-Trilogie von Stieg Larsson durchgelesen – alle drei Bücher eignen sich perfekt, um es der Hauptfigur Lisbeth Salander nachzumachen und Kaffee aufzusetzen, Brote zu schmieren und es sich auf der Fensterbank gemütlich zu machen. Auf meiner Liste hingegen steht das Jahreszeiten-Quartett von Ali Smith und der Debütroman A Woman Is No Man von Etaf Rum.

Und wem das alles zu viel ist, der scrollt sich einfach durch den Instagram-Account “cutest.cows” – gern geschehen!

Verfasst am 24. Dezember 2019

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