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Bulgur und wie man den Hartweizen am besten zubereitet
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Bulgur und wie man den Hartweizen am besten zubereitet

Was ist Bulgur und wie wird er zubereitet?

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Chris Helen

Chris Helen

Kontributor

Bulgur ist ein besonders behandelter Weizen und vor allem in orientalischen Ländern bekannt. Speziell in der türkischen Küche ist Bulgur ein absoluter Dauerbrenner und findet in verschiedensten Gerichten Verwendung. Erfahre hier, was Bulgur genau ist, warum ihn viele mit Couscous verwechseln, wie du ihn zubereiten und in deinen Speisen verwenden kannst – vom traditionell-türkischen Bulgursalat bis hin zu Bulgur als Beilage.

Was ist Bulgur genau?

Bulgur bedeutet aus dem arabischen übersetzt “gekocht”. Natürlich hat das einen Grund: Um Bulgur herzustellen, wird Hartweizen eingeweicht. Danach, und nun aufgepasst, wird dieses vorgekocht ( daher der Name ) und anschließend wieder getrocknet. Im getrocknetem Zustand wird die Masse in verschiedenen Freiheitsgraden, von fein bis grob, geschrotet. Im Handel findest du den fertigen Bulgur (auch Weizengrütze genannt) in Tüten verpackt. Das Tolle daran ist die unglaublich einfache Zubereitung, die der Bulgur dem Vorkochen zu verdanken hat. 

Tipp: Hast du deine Bulgur-Packung bereits angebrochen, fülle die Weizengrütze am besten in eine gut verschließbare und lichtundurchlässige Dose. So hält sie sich lange frisch.

Unterschiede zwischen Bulgur und Couscous

Sowohl Bulgur als auch Couscous bestehen aus Weizen. Geschmack und Aussehen mag vielen ähnlich vorkommen, schmeckt und schaut man allerdings etwas genauer, bemerkt man einen Unterschied. Bulgur ist im Gegensatz zu Couscous etwas gröber, härter und leicht kantig. Couscous wird mit dem Garen wesentlich weicher als Bulgur und hat eine eindeutig runde Form.

Ein weiterer Unterschied: Bulgur wird aus Hartweizen hergestellt – Couscous aus Weizengrieß. Die Hartweizenkörner sind für die Herstellung von Couscous also schon zu sehr feinen Grieß zermahlen. Mit Wasser vermengt, wird dieser zu kleinen Kügelchen geformt, ebenfalls vorgekocht und getrocknet. 

Noch etwas: Bulgur enthält etwas weniger Wasser und dafür etwas mehr Nährstoffe.

Zubereitung: das Grundrezept für Bulgur als Beilage

Wie bereits angepriesen, Bulgur ist bereits vorgekocht, sodass die Zubereitung super schnell geht. Auf die Plätze, fertig, los: 

✓ 100 Gramm Bulgur
✓ 200 Milliliter Wasser oder Gemüsebrühe 

Du wirst es bereits erkannt haben, Bulgur bereitest du im Verhältnis 1:2 mit Wasser oder Gemüsebrühe zu. 

1. Bulgur in einem feinen Sieb solange waschen bis das Wasser klar ist und anschließend in eine großzügige* Schüssel geben.
2. Wasser oder Gemüsebrühe aufkochen, zum Bulgur geben und für 20 Minuten quellen lassen. 
3. Schon fertig!

* Warum großzügig? Bulgur saugt jede Menge Wasser auf und vergrößert sich um das doppelte, fast dreifache seines ursprünglichen Volumens – dafür brauchst du also etwas Platz. Kleiner Nachteil daran ist, dass es durchaus schwierig ist, die richtige Menge einzuschätzen. Als grobe Orientierung kannst du dir merken, dass du für zwei Portionen etwa sechs Esslöffel Bulgur benötigst. 

Zusammen mit ein paar Gewürzen zauberst du einen besonders aromatischen Bulgur: 

Aromatischen Bulgur zubereiten

Aromatischen Bulgur zubereiten

Leckere Gerichte mit Bulgur

Bulgur lässt sich ähnlich wie Reis würzen und verwenden. Als einfache Beilage zu Gemüse, Fisch oder Fleisch ist die Weizengrütze also bestens geeignet. Darüber hinaus kannst du aber auch Suppen etwas Grundlage damit verleihen. Dafür musst du Bulgur vorher nicht einmal quellen lassen, sondern kannst ihn ganz einfach (natürlich vorher gewaschen) in die Suppe streuen und ziehen lassen. Zudem sind frische Bulgur-Salate sehr beliebt. Neben dem hausgemachten Nudelsalat von Mama oder einem traditionellen Kartoffelsalat, ist die etwas ausgefallenere, orientalische Variante eine willkommene Abwechslung auf dem BBQ-Buffet!

Bulgursalat

Zusammen mit Tomaten, Petersilie, Zitrone, Gewürzen und weiteren Leckereien zauberst du im Handumdrehen eine waschechte orientalische Spezialität:

vegan
Kisir – türkischer Bulgursalat

Kisir – türkischer Bulgursalat

Bulgur-Bratlinge

Bratlinge sind wohl die coolste Alternative zur klassischen Fleischbulette. Darüber hinaus sind sie ausgesprochen facettenreich. So könnte deine Veggie-Frikadelle mit Bulgur aussehen:

Du brauchst:

✓ 125 Gramm Bulgur (fein)
✓ 250 Milliliter Gemüsebrühe 
✓ 1 Zwiebel
✓ 1 Knoblauchzehe
✓ 1 Gemüse (Paprika, Möhre oder Zucchini)
✓ 2 Eier
✓ 4 EL Mehl
✓ Gewürze (Salz, Pfeffer und Muskat)
✓ Etwas Öl

So geht's:

1. Bulgur waschen und in eine großzügige Schüssel geben.
2. Gemüsebrühe aufkochen, Bulgur damit übergießen und für 15 bis 20 Minuten quellen lassen.
3. Währenddessen Gemüse, Zwiebeln und Knoblauch in kleine Würfel schneiden, kurz andünsten und abkühlen lassen.
4. Petersilie auf einem Brett klein hacken.
5. Gemüse, Zwiebel und Knoblauch zum Bulgur geben. Eier, Mehl, Petersilie und Gewürze ebenfalls hinzufügen und alles gut miteinander vermengen.
6. Nun kleine Bratlinge formen und in etwas heißem Öl goldbraun braten.

Bulgur Pilavi

Bulgur Pilavi wird auch “Bulgur Reis” genannt und ist in der türkischen Küche einer der gängigsten Beilagen. Sie wird mit sehr groben Bulgur, Tomaten, Tomatenmark und Zwiebeln zubereitet und ist herrlich saftig. 

Du brauchst:

✓ 300 Gramm Bulgur (grob)
✓  600 Milliliter Wasser
✓ 2 Tomate
✓ 2 Zwiebel
✓ 2 EL Tomatenmark
✓ Gewürze (Salz, Pfeffer und Paprika)

Tomaten verarbeiten? So schneidest du sie richtig!

Tomaten richtig schneiden

Tomaten richtig schneiden

  • 01:06 Min.
  • 301.8k Aufrufe

So geht's:

1. Zwiebeln und Tomaten in möglichst kleine Stücke schneiden. Alternativ können die Tomaten auch gerieben werden. 
2. Öl in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebeln darin anbraten.
3. Nun Tomaten und Tomatenmark hinzufügen und solange braten, bis die Tomaten schön weich werden.
4. Schließlich Bulgur hinzugeben, mit Wasser aufgießen und bei schwacher Hitze 10 bis 15 Minuten köcheln lassen. Fertig!

So gesund ist Bulgur: Inhaltsstoffe und Nährwerte

Bulgur ist ein wunderbarer Sattmacher. Er enthält wichtige Ballaststoffe, Stärke, aber auch Proteine. Ganze 9 Gramm Proteine stecken in 100 Gramm Bulgur –  so ist also auch für den Eiweißhaushalt gesorgt!

Obacht: Da es sich um ein Weizenprodukt handelt, ist auch Gluten mit von der Partie. Zöliakie-Betroffene sollten deshalb lieber keinen Bulgur essen.

Diese Vitamine und Nährstoffe sind sonst noch in Bulgur enthalten: 

✓ Vitamin B
✓ Vitamin E
✓ Phosphor
✓ Magnesium
✓ Calcium

Wie viele Kalorien und Kohlenhydrate stecken in Bulgur?

Mit 100 Gramm Bulgur nimmst du etwa 110 Kalorien zu dir. Auf der Verpackung steht aber etwas anderes? Der auf Verpackungen angegebene Wert bezieht sich meist auf das unverarbeitete Produkt. 100 Gramm Bulgur, direkt aus der Verpackung, haben dann 339 Kalorien. Fügst du Wasser hinzu, nimmt das Getreideschrot eine große Menge Wasser auf und gewinnt an Gewicht und Volumen. Nimmst du von dieser Masse nun 100 Gramm zu dir, kannst du dich auf etwa 110 Kalorien einstellen. 

Kohlenhydrate: Bulgur enthält pro 100 Gramm etwa 76 Gramm Kohlenhydrate. Das ist jede Menge. Low-Carb ist der Spaß also nicht.

Zum Thema Gluten: gibt es auch glutenfreien Bulgur?

Nicht wirklich. Bulgur ist und bleibt Weizen. Natürlich ist es aber durchaus möglich, dass – ähnlich wie bei Nudeln oder Brot – schon bald eine glutenfreie Bulgur-Variante den Markt erobern wird. Bis dahin kannst du viele Bulgur-Rezepte einfach mit Quinoa oder Hirse zubereiten. Bedenke allerdings, dass diese glutenfreien Alternativen vorher gekocht werden müssen. 

Hast du noch weitere Rezeptideen, Fragen oder Anregungen? Lass es uns gerne wissen und schreib es uns in die Kommentare.

Verfasst am 1. Juli 2019

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