Ja, dein Gehirn erinnert sich daran, wie du eine Lebensmittelvergiftung bekommen hast

Fast jede:r hat schon mal eine fiese Lebensmittelvergiftung erlebt – und danach ein bestimmtes Essen nie wieder angerührt. Die Glücklichen haben nur eine Sache auf ihrer „Niemals wieder“-Liste, doch für die weniger Glücklichen kann es gleich mehrere Lebensmittel treffen.

Forscher:innen haben herausgefunden, dass das Gehirn diese unangenehme Erfahrung nicht nur speichert – es gibt dafür sogar einen speziellen Ort: die zentrale Amygdala.

Das Gehirn speichert Lebensmittelvergiftungen für die Zukunft

Die renommierte Fachzeitschrift Nature hat eine Studie von Christopher Zimmerman veröffentlicht, die sich mit der Verbindung zwischen Lebensmittelvergiftung und Gehirn beschäftigt – zumindest bei Mäusen. Das Ziel der Forschung: herausfinden, wie unser Gehirn krankmachende Lebensmittel erkennt und vermeidet.

Im Experiment bekamen Mäuse traubenaromatisiertes Kool-Aid, bevor sie mit einer Substanz injiziert wurden, die die Symptome einer Lebensmittelvergiftung nachahmt. Während der Vergiftung war die zentrale Amygdala besonders aktiv. Noch spannender: Als die Mäuse später wieder auf das Trauben-Kool-Aid trafen, reagierte ihr Gehirn exakt gleich – und sie vermieden es komplett.

Die zentrale Amygdala ist unter anderem für emotionale Erinnerungen und Angsterfahrungen zuständig. Sie verarbeitet viele Sinneseindrücke – darunter auch Gerüche und Geschmäcker.

Das Experiment zeigte, dass die gleichen Hirnzellen erneut aktiv waren, sobald der Reiz (also das Lebensmittel) auftauchte – und dass die Reaktion die gleiche blieb: Vermeidung.

Das große Ziel der Forschung? Nicht nur herausfinden, wie wir Lebensmittelvergiftungen abspeichern, sondern auch, wie wir diese Verbindung nutzen können – etwa für neue Therapieansätze im Bereich von Gehirn und Gedächtnis. Bis dahin bleibt aber eines sicher: Dein Gehirn vergisst nicht, was dich krank gemacht hat.

Bild von Gaspar Uhas über Unsplash