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5 französische Kochbücher, die in keinem Regal fehlen dürfen
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5 französische Kochbücher, die in keinem Regal fehlen dürfen

Das sind die Favoriten der Redaktion!

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Ruby Goss

Ruby Goss

Food Editor bei Kitchen Stories

www.instagram.com/ruby.goss/

Wer sich in der Buchhandlung oder online auf die Suche nach einem französischen Kochbuch macht, wird mit Julia Childs zeitlosen Kochbuchklassikern schnell fündig. Sie ist und bleibt eine der Stars der französischen Küche — dennoch gibt es noch so viel mehr zu entdecken. Wir Redakteurinnen bei Kitchen Stories stellen dir in diesem Artikel unsere persönlichen Favoriten vor. Tauche ein in die Welt der französischen Landhausküche, wirf einen Blick in die Pariser Bistros und lerne, wie man original französisches Baguette zubereitet. Na, neugierig?

Sardine, Alex Jackson

Ich muss gestehen, es war keine Liebe auf den ersten Blick. Die französische Küche und ich haben etwas Zeit gebraucht. Mein Herz schlug lange Zeit (und schlägt auch immer noch) für den italienischen Nachbarn. Natürlich waren mir die Klassiker nicht unbekannt — Coq au vin, Ratatouille, Moules Frites und fluffiges Soufflé sind alles großartige Gerichte. Allerdings hatte ich keine Ahnung von der Vielfalt und Rafinesse der verschiedenen Regionen Frankreichs.

Also ging es vor nicht all zu langer Zeit los: Unser Trip in die Provence um die erste Folge unserer neuen Reihe To Market, We Go! zu drehen. Dafür musste ich mich vorbereiten! Sardine von Alex Jackson, dessen gleichnamiges Restaurant in London genau die Aromen dieser Region trifft, eignete sich perfekt für meinen Einstieg in die südfranzösische Küche. Begeistert von den farbintensiven und frischen Zutaten, verliebte ich mich sehr schnell in all das knackige Gemüse, das mit viel gutem Olivenöl, verschiedenen Essigsorten, Kapern, Oliven, Kräutern und eingelegten Sardellen zu simplen und doch so unfassbar guten, mediterranen Gerichten verarbeitet wird.

Nicht zu letzt beweisen all die in Sardine präsentierten Rezepte, dass ländertypische Küchen im Grunde genommen das widerspiegelt, was der Boden in der spezifischen Region gibt und was die Menschen daraus machen: Eine kalte Mandel-, Pastis- und Melonensuppe nickt dem spanischen Ajo Blanco im Westen zu, die Pates au Pistou ist die kleine Schwester der italienischen Pasta alla Genovese und ein Thunfisch-, Kartoffel- und Paprika-Sandwich in Südfrankreich ist von den nordafrikanischen Bäckereien Marseilles inspiriert. Letzteres ist eine Art Niçoise-Salat, der im Baguette, mit Kartoffeln, Harissa und speziell gewürzter Paprika serviert wird. Unglaublich gut! Dieses Buch ist nicht nur mein momentaner Favorit, sondern könnte auch mein Lieblingskochbuch des Jahres werden.
– Ruby

French Country Cooking, Elizabeth David

Als ich das erste Mal durch Elizabeth David’s French Country Cooking blätterte, saß ich auf dem Kellerboden im Haus der Großeltern meines Mannes, umgeben von mehreren uralten Büchern und entdeckte dabei diesen kleinen Schatz aus dem Jahr 1954. Dabei war deutlich zu erkennen, dass diese Edition schon einige Kochaktionen, Tränen und Umzüge überstanden hatte – ich finde, ganz normal für so ein altes Kochbuch!
David ist bekannt dafür, dass sie Mitte des 19. Jahrhunderts in Großbritannien (ähnlich wie Julia Child in den USA) das "Home Cooking" mit ihrer Art und Weise zu kochen, revolutioniert hat. Noch heute beziehen sich nicht nur weltweit Food-Redakteure auf ihre Worte, auch wird ihre Arbeit sowohl redaktionell als auch kulinarisch geschätzt.

Das Besondere an French Country Cooking ist definitiv, dass es unglaublich Spaß macht es zu lesen, auch ohne etwas kochen zu wollen. Einer meiner Lieblingsausschnitte ist das Rezept für Spinat in Butter oder Les Epinards du Chanoine Chèvier, das 1905 zum ersten Mal in einem Pariser Magazin erschien.

Man benötigt für dieses Rezept nur 2 Zutaten – Spinat und Butter. Eigentlich ganz simpel, jedoch ist es die Zubereitungsmethode, die erwähnenswert ist. Das Ganze dauert nämlich 5 Tage. Ja, du hast richtig gehört. 2 Zutaten und 5 Tage. Jeden Tag wird etwas Butter zum gedünsteten Spinat gegeben, die dann jeweils einen ganzen Tag in das Gemüse einziehen kann. Am 4. Tag soll der Spinat dann so unglaublich gut duften, dass du kaum widerstehen kannst, ihn zu probieren. Ich muss gestehen, ich habe das Rezept noch nicht ausprobiert, aber schon lange nicht mehr hat mich ein Rezept so neugierig gemacht – so simpel, doch so aufwendig in der Zubereitung und natürlich hat mich die Menge an Butter schon längst überzeugt.

Dieses Buch ist voll mit diesen kleinen, aufregenden Rezepten, die Klassiker, wie Coq au vin oder eine französische Pilzsuppe, wunderbar ergänzen. Ich bin der Meinung, dass jeder, der Zuhause gerne kocht, eine Kopie dieses Buches zum (Über)-leben braucht.
— Julie

My Paris Kitchen, David Lebovitz

Kennengelernt habe ich den Pâtissier, Koch, Autor und blogger extraordinaire David Lebovitz als ich für Andrew Zimmern arbeitete. Als Praktikantin war es meine Aufgabe, die unendlich vielen Szenenbilder der Bizarre Foods Produktion zu sortieren, zu markieren und anhand eines möglichst verständlichem Suchsystems einzuordnen.
Begegnet sind wir uns in der Paris-Folge (Staffel 3, Folge 5), als die beiden zusammen über den Marché Bastille schlenderten, einige Leckereien kauften, um sie anschließend etwas außerhalb der Großstadt zu einem Mittagessen zuzubereiten. Andrew entschied sich für Hähnchenleber und Zwiebeln (nicht ganz so mein Fall), doch David überzeugte mich von der ersten Minute an mit kandiertem Bacon und Eis. Eine Woche später folgte ich seinem Blog und war von da an (bis heute) eine Bewunderin seiner Kreationen und bisher 9 veröffentlichten Kochbüchern.

My Paris Kitchen ist dabei mein Liebling, da es sowohl Süßes als auch Herzhaftes beinhaltet, Klassiker neu interpretiert, ungewöhnlichen Rezepten eine Plattform gibt und einfach viele Überraschungen bereithält. Besonders angetan haben es mir auch die kleinen Anekdoten, die er über sich als Amerikaner in Paris erzählt. Als Amerikanerin in Berlin kann ich davon einiges nachempfinden!
Von Cookies mit Gänsefett über Kürbis Crumble und Cassoulet bis hin zum Croque Monsieur – dieses Kochbuch repräsentiert alles, wofür die Pariser Küche steht, ergänzt durch liebevoll erzählte Geschichten, Fotografien und Notizen, die zeigen, was ein Amerikaner in Frankreich so erlebt.
— Devan

French Country Cooking, Mimi Thorisson

Taucht man ein in Mimi Thorissons Kochbuch French Country Cooking, dann ist das ein bisschen so, als würde man in eine andere Welt einsinken: Man sitzt mit am großen Holztisch in der Küchenmitte dieses alten Weingutes, in dem Mimi und ihre Familie residiert, und hackt vielleicht Kräuter oder geht einer anderen Tätigkeit nach, die später zu großen Gerichten werden. Die Brühe köchelt auf dem Herd, irgendetwas backt im Ofen – ein Brioche oder ein Birnenkuchen, vielleicht sind es aber auch die Zimtcrêpes auf dem Herd, die so gut duften, es ist nicht ganz klar – die Fenster sind geöffnet, der Wind wiegt die Bäume sanft hin und her. Es ist friedlich hier und weit weg von Zuhause.

Man ist in einem Roman oder einem Film gefangen, aus dem man nicht mehr gerne in die Realität zurückgehen möchte. Außer vielleicht, um eines von Mimis Lieblingsgetränken einzunehmen: Kaffee oder Rotwein. Und dann: Um denselben, hoffentlich mit Bedacht ausgewählten Rotwein für eines ihrer einfachen und bodenständigen, gleichzeitig aber gehobenen herzhaften Rezepte zu verwenden. Es lohnt sich auch, den simplen Walnusskuchen mit Rum, Vanille und Meersalz zu backen, den Mimi schon unzählige Male aus dem Ofen geholt hat: „Er ist nicht nur eine kurze Schwärmerei, sondern eine Liebe, die bleibt.“

Mimi Thorisson (und ihr Mann Oddur, der für die Fotos im Buch und auf ihrem Blog verantwortlich ist) hat einmal gesagt, dass sie dieses Buch vor allem für sich selbst geschrieben hat. Ich vermute, genau deswegen ist es so gut und vereint genau die altmodischen Lieblingsrezepte in einem Buch und an einem Ort (den man übrigens im Rahmen von Koch-Workshops auch besuchen kann), die in ganz Frankreich, vom Frühstück bis zum Abendessen traditionell serviert werden und die sie oft in Restaurants und in anderen Kochbüchern vermisst.
– Lisa

La Rousse Bread Book, Eric Kayser

Diese Buch ist genau richtig für dich, wenn du A: schon immer einmal mit einem Baguette im Fahrradkorb durch die Stadt radeln wolltest, B: du, sobald du französischen Boden erreicht hast, dein Weg in eine Boulangerie führt, oder C: du dem Geruch von frisch gebackenem Brot einfach nicht widerstehen kannst.

Mit mehr als 80 Rezepten aus 250 Jahren Familienbesitz, bereichert uns der Meisterbäcker Eric Kayser persönlich mit Krustenbrot, fluffigen Zöpfen, gedrehten Backwerken, butterigem Brioche, klassischem Fougasse und Früchtebrot. Es ist im wahrsten Sinne des Wortes das Lexikon zum Brotbacken.

Ich hab sie alle gesehen, in Reih und Glied in den Buchhandlungen weltweit und dennoch komme ich immer wieder auf genau dieses Buch zurück. Ich würde sagen, der größte Unterschied zu anderen Büchern über das Brotbacken, ist die sorgfältige Anleitung. Ich liebe Rezepte mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen und Fotos (auch zu finden in meinem zeitlosen Liebling El Bulli’s Family Meal). Du wirst vom Kneten bis zum Dekorieren durch wundervoll illustrierte Fotos begleitet, von denen man fast meinen mag, sie kommen allesamt gleich frisch aus deinem Ofen – aber eben nur fast!
– Ruby

Verfasst am 16. Oktober 2019

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