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Zukünftig weniger Lebensmittel-Importe?
Die EU plant Einschränkungen für die Einfuhr pestizidbehandelter Produkte
Die EU plant, „ein unabhängigeres und nachhaltigeres EU-Eiweißsystem zu schaffen und gleichzeitig die Importe zu diversifizieren”. So heißt es im neuen Gesetzesentwurf der EU-Kommission, mit dem Lebensmittel-Importe von pestizidbehandelten Produkten eingeschränkt werden sollen. Diese Diversifizierung wäre ein Muss, um nicht in Nahrungsmittelknappheit zu geraten, falls zukünftig die Einfuhr von Produkten ganzer Länder unterbunden werden sollte.
Gründe für den Entwurf sind die Gesundheitsrisiken für Endverbraucher*innen durch Pestizide sowie die immer strenger werdenden Umweltvorschriften der EU für landwirtschaftliche Betriebe. Letztere hatten in jüngster Zeit Schwierigkeiten, wettbewerbsfähig zu bleiben, da viele Importe aus Nicht-EU-Ländern deutlich günstiger verkauft werden konnten. Der Grund dafür ist, dass der höhere und stabilere Ertrag dieser Lebensmittel durch den Einsatz von Pestiziden erzielt wird.
Was bringt der EU der Gesetzesentwurf?
Landwirtschaftliche Betriebe innerhalb der EU würden von dem Gesetzesentwurf profitieren. Günstige, mit den von der EU im Entwurf verbotenen Pestiziden behandelte Produkte dürften in der EU nicht mehr verkauft werden. Damit wären die Produkte der landwirtschaftlichen Betriebe der EU wieder wettbewerbsfähig.
Außerdem könnte eine Diversifizierung im Einkauf gewisser Produkte Produktionsausfälle und schwankende Preise ausgleichen. Sojabohnen werden derzeit zum Beispiel hauptsächlich aus Argentinien und Brasilien bezogen. Würde die EU hier Einschränkungen gegen pestizidbehandelte Produkte erheben, müsste in anderen Ländern nach Alternativen gesucht werden, was die Handelsbeziehungen ausweiten könnte.
Nachteile des neuen Gesetzesentwurfs
Nachteile des neuen Gesetzesentwurfs könnten potenziell steigende Preise für Endverbraucher*innen sein, die auf Produkte zugreifen müssten, die teurer in der Herstellung sind, da keine Pestizide verwendet werden dürfen.
Außerdem könnten sich bestehende Handelsabkommen mit anderen Ländern verschärfen – so auch mit den USA: Donald Trump hat die EU seit geraumer Zeit schon mit unfairen Handelsbedingungen bezichtigt. Hier besteht die Gefahr, dass hohe Zölle auf EU-Exportprodukte erhoben werden, die der US-Präsident derzeit gegen alle Staaten verhängt, denen er unfairen Handel vorwirft. Die EU-Kommission möchte jedoch aus genau solchen Gründen keine pauschalen Einschränkungen für Länder oder Produkte erlassen, sondern von Fall zu Fall entscheiden, so ein EU-Beamter der Kommission.
Verfasst am 19. Februar 2025