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Täuschung bei Whey-Protein: 90 % der Produkte mit fragwürdiger Herkunft
Verbraucherzentrale deckt auf: Viele Whey-Proteine werben mit deutscher Qualität, doch die Hauptzutat kommt oft woanders her
Wer beim Kauf von Whey-Protein auf deutsche Qualität setzt, könnte getäuscht werden. Eine Untersuchung zeigt: In den meisten Fällen stammt das enthaltene Molkenprotein gar nicht aus Deutschland – obwohl die Verpackung diesen Eindruck erweckt.
Verbraucherzentrale NRW: 90 % der Whey-Proteine mit unklarer Herkunft
Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hat 29 Whey-Protein-Produkte untersucht, die auf ihrer Verpackung oder Website mit deutscher Herkunft werben. Das Ergebnis: 26 dieser Produkte erfüllten nicht die gesetzlichen Vorgaben zur Herkunftsangabe. Oft wurde lediglich eine Produktion in Deutschland angegeben, ohne zu erwähnen, woher die Hauptzutat – das Molkenprotein – tatsächlich stammt. Nur 7 Hersteller konnten nachweisen, dass ihr Whey-Protein wirklich aus Deutschland kommt.
Warum die Herkunft von Whey-Protein wichtig ist
Besonders bei Produkten, die für die Gesundheit und den Sport genutzt werden, spielt die Herkunft für viele eine entscheidende Rolle. Fehlt eine klare Angabe, könnte dies nicht nur das Vertrauen in die Qualität beeinträchtigen, sondern auch Fragen zur Produktsicherheit aufwerfen. Besonders für Leistungssportler*innen ist Transparenz wichtig, da unerwünschte oder dopingrelevante Substanzen vermieden werden sollen.
Gesetzliche Anforderungen an Herkunftsangaben
Laut EU-Vorschriften und der Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV) müssen Hersteller die Herkunft der Hauptzutat angeben, wenn sie mit einer deutschen Produktion werben, die primäre Zutat jedoch aus einem anderen Land stammt. Das bedeutet: Ein „Made in Germany“-Label darf nicht irreführend sein, wenn die eigentlichen Zutaten aus dem Ausland stammen.
So erkennen Verbraucher*innen die echte Herkunft ihres Proteinpulvers
– Eine deutsche Flagge oder die Angabe „hergestellt in Deutschland“ bedeutet nicht zwangsläufig, dass die Hauptzutaten auch aus Deutschland stammen.
– Begriffe wie „laborgeprüft in Deutschland“ sagen nichts über die Herkunft der Rohstoffe aus.
– Wer sich unsicher ist, kann direkt beim Hersteller nachfragen – wenn dieser keine klare Antwort gibt, sollte man skeptisch sein.
– Sportler*innen, die sichergehen wollen, dass das Produkt frei von dopingrelevanten Substanzen ist, sollten auf Zertifikate wie die Kölner Liste® achten.
Die Verbraucherzentrale NRW fordert strengere Kontrollen und klare Kennzeichnungen, um mehr Transparenz zu schaffen. Bis dahin sollten Verbraucher*innen bei Whey-Protein-Produkten genau hinsehen und sich nicht von irreführenden Verpackungen täuschen lassen.
Bild von Kelly Sikkema über Unsplash.
Verfasst am 6. März 2025