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Schmecken, ohne zu essen? Wie virtuelles Essen bald Realität werden könnte

Schmecken, ohne zu essen? Wie virtuelles Essen bald Realität werden könnte

Neue Technologien könnten bald Geschmackserlebnisse simulieren – ganz ohne Nahrung

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Eine süße Erdbeere oder eine knusprige Pizza schmecken – ohne sie tatsächlich zu essen?

Das klingt verrückt, könnte aber dank neuer Technologien bald möglich sein. Wissenschaftler*innen arbeiten daran, Geschmack virtuell zu simulieren und so das Essen der Zukunft zu revolutionieren.

Wie soll virtuelles Essen funktionieren?

Virtuelles Essen basiert auf einer Kombination aus visuellen, taktilen und geschmacklichen Reizen, die unser Gehirn austricksen. Forscher*innen entwickeln aktuell Technologien, die es ermöglichen, Essen zu sehen, zu fühlen und sogar zu schmecken – ganz ohne echte Lebensmittel.

Um Geschmack virtuell erleben zu können, braucht es also mehr als nur visuelle Illusionen. Ein vielversprechender Ansatz ist das Gerät e-Taste. Es erkennt Schlüssel-Moleküle wie Glukose oder Glutamat – die für süß, sauer, salzig, bitter und umami stehen – und wandelt diese in elektrische Signale um. Diese werden dann an ein entferntes Gerät gesendet, das die Geschmackswahrnehmung nachbildet. So könnte es in Zukunft möglich sein, den Geschmack von Speisen zu erleben, ohne sie wirklich zu essen.

Der individuelle Geschmack als Herausforderung

Da unser Geschmack eng mit Emotionen und Erinnerungen verknüpft ist, erleben wir Geschmäcker und Gerüche jedoch unterschiedlich, weshalb dieses System noch verfeinert werden muss. Trotzdem konnten Teilnehmer*innen in Tests unterschiedliche Säuregrade mit einer Genauigkeit von 70 % unterscheiden. Sogar virtuelle Lebensmittel wie Limonade, Kuchen oder Fischsuppe ließen sich identifizieren. Weitere Experimente zeigten außerdem, dass Geschmacksreize über große Distanzen übertragen werden können – von Kalifornien bis nach Ohio.
Diese Fortschritte könnten also nicht nur das VR-Erlebnis revolutionieren, sondern auch dazu beitragen, besser zu verstehen, wie unser Gehirn Geschmack und andere Sinneseindrücke verarbeitet.

Virtuelles Essen – aber wozu?

Virtuelle Geschmackserlebnisse könnten in vielen Bereichen eine Rolle spielen:

Gesundheit & Ernährung: Menschen mit speziellen Diäten könnten den Geschmack bestimmter Lebensmittel genießen, ohne sie wirklich zu essen.

Nachhaltigkeit: Wenn Geschmackserlebnisse simuliert werden können, könnte das den Bedarf an echten Lebensmitteln reduzieren.

Kulinarische Erlebnisse: Virtuelles Essen könnte Teil interaktiver Restaurantbesuche oder VR-Erlebnisse werden

Wird virtuelles Essen echte Mahlzeiten ersetzen?

Diese Vorstellung hat etwas von Black Mirror. Aber so weit ist die Technologie noch nicht. Zwar könnten Geschmack und sogar Texturen teilweise nachgebildet werden, Gefühle des Kauens und der Sättigung werden dabei aber (noch) nicht erzeugt. Dennoch könnte virtuelles Essen in Zukunft eine Ergänzung zu echten Mahlzeiten sein – oder ein völlig neues Erlebnis schaffen.

Virtuelles Essen: Zukunftsmusik oder bald Realität?

Die Idee von virtuellem Essen steckt noch in den Kinderschuhen und Faktoren wie individuelle Wahrnehmung oder auch emotionale Reaktionen auf Essen sind schwer zu einzukalkulieren. Die Fortschritte sind trotzdem beeindruckend. Und wer weiß? Vielleicht genießen wir eines Tages unser Lieblingsessen digital.

Doch so faszinierend diese Technologie auch ist, bleibt die Frage: Kann virtuelles Essen jemals die echte Freude am gemeinsamen Essen ersetzen?



Foto von Spencer Davis via pexels

Verfasst am 5. März 2025

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