/images.kitchenstories.io/wagtailOriginalImages/late_night_eating.jpg)
Nächtliches Essen bei Teenagern – liegt es an der inneren Uhr?
Entstehen nächtliche Essgewohnheiten schon in der Jugend?
Jeder Mensch hat seinen eigenen Essensrhythmus – und damit auch eine eigene zirkadiane Rhythmik, besser bekannt als innere Uhr. Diese wird von Gewohnheiten, Umweltfaktoren und dem Lebensstil beeinflusst. Sie bestimmt, wie sich Organe – bis hin zu den einzelnen Zellen – auf bestimmte Tageszeiten einstellen und entsprechend arbeiten. Wer etwa einen natürlichen Schlafrhythmus um 22 Uhr hat, dessen Körper beginnt sich rechtzeitig auf den „Schlafmodus“ vorzubereiten
Eine aktuelle Studie stellt nun Verbindungen zwischen der zirkadianen Rhythmik und den Essgewohnheiten her – mit besonderem Fokus auf die Teenagerjahre. Denn die innere Uhr, die sich in dieser Entwicklungsphase einstellt, hat einen großen Einfluss auf spätere Gewohnheiten und kann sich langfristig auf die Gesundheit auswirken.
Ein Experiment mit 51 Teenagern
Forschende des Mass General Brigham und Warren Alpert Medical School of Brown University führten ein Experiment mit 51 Jugendlichen im Alter von 12 bis 18 Jahren durch. Die Teilnehmer wurden in Gruppen mit gesundem Gewicht, Übergewicht und Adipositas eingeteilt, um herauszufinden, ob die innere Uhr das Essverhalten beeinflusst. Das Ergebnis: eine direkte Korrelation zwischen den beiden Faktoren.
Während des Experiments hielten sich alle Teenager an einen festgelegten Tagesablauf – mit fixen Zeiten für Essen, soziale Aktivitäten und Freizeit. Es zeigte sich, dass die innere Uhr mitbestimmt, wann gegessen wird (und wie viel), während der strukturierte Zeitplan wiederum das Essverhalten formte.
Diese Erkenntnis ist besonders wichtig, um zu verstehen, wie Essgewohnheiten schon früh entstehen – und welche gesundheitlichen Folgen oder Vorteile sich daraus entwickeln können.
Was bedeutet das für Nachteulen?
Die Studie zeigte: Teenager passen ihr Essverhalten an einen festen Zeitplan an. Gleichzeitig gibt es aber eine Art „Paradox“. Denn einerseits kann der eigene Rhythmus durch äußere Strukturen beeinflusst werden, andererseits bleibt die natürliche Tendenz der inneren Uhr ein entscheidender Faktor.
Die wichtigste Erkenntnis der Studie? Späte Essgewohnheiten haben eine wissenschaftlich nachweisbare Ursache – sie stehen in direktem Zusammenhang mit der individuellen zirkadianen Rhythmik.
Diese Erkenntnisse könnten langfristig dabei helfen, Adipositas, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Essstörungen und sogar Krebs vorzubeugen. Denn viele dieser Erkrankungen haben ihren Ursprung in den prägenden Jahren der Entwicklung. Ein besseres Verständnis von Ernährungsgewohnheiten kann daher wertvolle Hinweise liefern, um Gesundheitsrisiken frühzeitig entgegenzuwirken.
Verfasst am 19. Februar 2025