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Laborfleisch wird realer: Mosa Meat beantragt Zulassung neuer Zutat
Die niederländische Firma hofft nun auf EU-Zulassung für ein kultiviertes tierisches Fett
Die niederländische Firma Mosa Meat, bekannt durch den ersten je im Labor gezüchteten Burger-Patty im Jahr 2013, beantragte diese Woche die Zulassung einer neuen Zutat bei den zuständigen EU-Behörden. Es handelt sich um eine neue Art von Rinderfett, das teilweise im Labor gezüchtet wurde. „Unsere ersten Produkte werden kultivierte und pflanzliche Zutaten kombinieren“, ergänzte Mosa-Meat-Chef Maarten Bosch.
Ethische Hürden in Europa
Das Ziel von Mosa Meat ist es, als erstes Unternehmen kultiviertes Rindfleisch auf den europäischen Markt zu bringen. Auch wenn es bereits einige Unternehmen gibt, die sich dem gleichen Ziel verschrieben haben, ist die Anmeldung dieser neuen Art von Lebensmitteln in Europa schwierig. Wohingegen es beispielsweise in Singapur bereits vor einigen Jahren Laborfleisch in Form von Hähnchen-Nuggets zu kaufen gab, ist die Herstellungsart in Europa umstritten. Besonders Italien, Frankreich und Österreich lehnen das Züchten von Fleisch aus ethischen Gründen ab. Einen weiteren Zulassungsantrag gab es jedoch in Brüssel bereits von der französischen Firma Gourmey, die eine Gänsestopfleber aus Laborfleisch auf den Markt bringen möchte.
Zukunftsaussichten von Laborfleisch
An Interesse mangelt es dem Thema nicht. Es gibt stetig neue Geldgeber, immer mehr auch aus der konventionellen Fleischindustrie, wie beispielsweise die PHW-Gruppe, bekannt durch die Marke Wiesenhof. Die Idee hinter Zuchtfleisch ist es, umwelt- und tierfreundliches Fleisch in Massen herzustellen. Der Preis ist dabei jedoch genauso entscheidend wie die ethische Frage. Der erste Test-Burger-Patty von Mosa Meat kostete in der Produktion 250.000 €. Mit immer effizienter werdender Herstellung und sinkenden Energiekosten ist das Ziel, ein Rindfleisch-Patty für rund 8 € herzustellen.
Verfasst am 27. Januar 2025