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Kakao-Krise: Weniger Schokohasen zu Ostern
Steigende Kakaopreise sorgen für Engpässe
Jedes Jahr tauchen in den Supermärkten rund um die Osterzeit Aufsteller mit Schokohasen in allen Größen und Sorten auf. Denn: Die Osterzeit ist für viele Schokoladenhersteller ein zentrales Geschäft – doch in diesem Jahr wird das Angebot wohl etwas kleiner ausfallen. Einige Unternehmen haben ihre Produktion deutlich reduziert oder sogar ganz eingestellt.
Die Ursache: Die Kakaopreise haben sich im vergangenen Jahr verdoppelt – ein historischer Anstieg, der die gesamte Branche unter Druck setzt.
Was steckt hinter den Preisen?
Kakao wird knapp – und damit immer teurer. Grund dafür sind massive Ernteausfälle in Westafrika, wo rund 60 % des weltweiten Kakaos angebaut werden. In Ghana und der Elfenbeinküste führten extreme Wetterbedingungen, Pilzbefall und illegaler Handel zu stark gesunkenen Erträgen. Die Folge: Der Kakaopreis hat sich mehr als verdoppelt – von etwa $2.500 auf über $6.000 pro Tonne.
Welche Veränderungen bringt die Krise?
Die Auswirkungen spüren nun auch Verbraucher*innen: Zahlreiche Schokoladenhersteller haben ihre Osterproduktion für 2025 stark reduziert – oder ganz gestrichen. Von den beliebten Schokohasen wurden in diesem Jahr 12 Millionen weniger produziert als im Vorjahr. Das entspricht einem Rückgang von rund 5%.
Weitere Folgen sind günstigere Rezepturen oder kleinere Mengen bei gleichbleibenden Preisen – vor ein paar Monaten sorgte Milka für Aufsehen, als das Unternehmen seine Schokoladentafel von 100 g auf 80 g reduzierte.
Hinzu kommt, dass während Schokolade zwar teurer wird, die Kakaobauern kaum davon profitieren. Laut einer Oxfam-Studie erhalten sie nur 9 % vom Supermarktpreis. In Ghana liegt ihr Einkommen im Schnitt unter der Hälfte des Existenzminimums – trotz boomender Weltmarktpreise.
Kein schnelles Ende in Sicht
Branchenexperten erwarten, dass sich die Lage frühestens mit der nächsten Ernte wieder entspannt – wenn überhaupt. Und auch wenn erste Hersteller bereits mit neuen Rezepturen experimentieren – etwa durch den Ersatz von Kakaobutter mit Baumwollsamenöl –, wollen Marken wie Lindt oder Ritter Sport nicht von ihren Qualitätsstandards abrücken.
Für Ostern 2025 bedeutet das: Wer nicht auf seinen Hasen verzichten will, sollte früh dran sein – und mit höheren Kosten rechnen.
Foto von Hitomi Bremmer über Unsplash
Verfasst am 14. April 2025