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Hilft Fleischverzicht wirklich gegen Depressionen?
Studie zeigt Zusammenhang – doch was steckt wirklich dahinter?
Eine neue Untersuchung stellt einen möglichen Zusammenhang zwischen fleischfreier Ernährung und einem geringeren Risiko für Depressionen her. Expert*innen warnen jedoch davor, vorschnelle Schlüsse zu ziehen.
Ein einfacher Verzicht soll Depressionen verhindern?
Eine aktuelle Metaanalyse wertete 20 Studien aus und kam zu dem Ergebnis: Menschen, die komplett auf Fleisch verzichten, haben seltener mit Depressionen zu kämpfen. Die Autor*innen vermuten eine mögliche Schutzwirkung fleischfreier Ernährung – doch wissenschaftlich bewiesen ist das nicht.
Ernährungswissenschaftler warnt vor voreiligen Schlüssen
Uwe Knop, Diplom-Ernährungswissenschaftler und Autor, hält solche Ergebnisse für spekulativ. Der Grund: Beobachtungsstudien zeigen nur statistische Zusammenhänge – keine Ursachen. Es bleibt unklar, ob Fleisch Depressionen begünstigt oder ob depressive Menschen schlicht anders essen.
Korrelation ist kein Beweis
Knop spricht von einem „Henne-oder-Ei-Problem“: Es könne auch sein, dass depressive Menschen aus anderen Gründen mehr Fleisch essen – etwa wegen geringer Energie für bewusste Ernährung. Solche Studien seien daher kaum belastbar und führten oft zu überzogenen Medienbotschaften.
Fleisch allein ist nicht das Problem
Für Knop steht fest: Psychische Erkrankungen haben viele Ursachen – von Arbeitsbelastung bis sozialem Umfeld. Die Idee, man könne Depressionen durch weniger Fleisch auf dem Teller verhindern, greife viel zu kurz.
Verfasst am 16. Mai 2025