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Kakaoernte in Gefahr – Auswirkungen auf die Schokoladenindustrie
Klimawandel, sinkende Erträge und steigende Nachfrage setzen die Kakaoindustrie unter Druck
Ob als Snack zwischendurch oder als Belohnung nach einem langen Tag – Schokolade gehört für viele einfach dazu. Und vielleicht ist dir auch schon aufgefallen, dass deine Lieblingstafel zunehmend teurer wird. Vom Schokoriegel zum Luxusprodukt?
Ein Blick in die Anbauregionen offenbart die Gründe und zeigt deutlich: Unser liebster bittersüßer Snack könnte bald knapp werden.
Klimawandel trifft Kakao
Die letzten Jahre haben die Kakaoproduktion vor neue Herausforderungen gestellt. Die empfindliche Kakaopflanze, die vor allem in Westafrika angebaut wird, benötigt spezifische klimatische Bedingungen. Das feucht-warme Idealklima und der regelmäßige Regen sind jedoch durch steigende Temperaturen und unvorhersehbare Wetterextreme gefährdet. Die Anbauflächen für Kakao schrumpfen und die Erträge leiden. Laut Studien könnten bis 2050 große Teile der bisherigen Anbaugebiete unbrauchbar werden.
Sinkende Erträge treffen auf höhere Nachfrage
Gleichzeitig steigt die weltweite Nachfrage nach Schokolade stetig, insbesondere in Asien. Hinzu kommen die schlechten Arbeitsbedingungen. Die Arbeit ist hart und die meisten Kakaobauern sind gegenüber ausbleibenden Erträgen nicht abgesichert. Die prekäre Situation treibt viele dazu, auf profitablere Geschäfte wie Palmöl oder Kautschuk umzusteigen.
Die Industrie sucht nach Lösungen
Da Schokolade für viele fest zum Alltag gehört – sei es als Genussmoment oder Teil von Traditionen – ist die Industrie gezwungen, kreativ zu werden. Während einige Unternehmen in nachhaltigere Anbaumethoden investieren, wird auch über Kakao-Alternativen nachgedacht. „Kakao-Ersatz“ aus Johannisbrotkernmehl oder anderen Rohstoffen wird zunehmend getestet, um die Nachfrage zu decken, vor allem bei Produkten, in denen Schokolade nur ein Zusatz ist, wie z.B. Müsli oder Kekse. Dabei steht natürlich vor allem die Frage im Raum, ob der Geschmack darunter leiden wird.
Schokoladengenuss mit Verantwortung
Um die Schokoladenkrise zu bewältigen, braucht es ein Umdenken auf allen Ebenen: nachhaltiger Konsum, faire Preise für Bauern und Innovationen in der Landwirtschaft. Allem voran gilt es, die Klimakrise ernstzunehmen und zu bekämpfen, um ihre Auswirkungen auf alle Lebensbereiche zu reduzieren.
In der Schokoladen-Praxis bedeutet das für Verbraucher, bewusster einzukaufen und auf Siegel wie „Fairtrade“ oder „Rainforest Alliance“ zu achten, die nachhaltige Produktionsbedingungen fördern.
Verfasst am 28. Januar 2025