Aperol Spritz: Sommerdrink mit bitterem Beigeschmack?

Was steckt wirklich im Kultgetränk?

Knalliges Orange-Rot, und bitter-süßer Geschmack: Aperol Spritz hat sich längst als Inbegriff sommerlicher Leichtigkeit etabliert. Doch in einer Folge der ZDF-Dokureihe Besseresser wirft Produktentwickler Sebastian Lege nun einen kritischen Blick auf den beliebten Aperitif. Weil es in Deutschland keine Kennzeichnungspflicht für Liköre gibt, bleiben viele Inhaltsstoffe undeklariert. Überraschung: Neben Alkohol und Zucker sorgen Azofarbstoffe wie E 110 und E 124 für den auffällig leuchtenden Farbton. Das sind Stoffe, die aus Erdöl gewonnen werden und laut ZDF nicht ganz unbedenklich sind.

Verbraucherzentrale warnt vor allergischen Reaktionen

Auch die Verbraucherzentrale Berlin sieht die farbintensive Zusammensetzung kritisch. Sie warnt davor, dass die eingesetzten Farbstoffe pseudoallergische Reaktionen auslösen können - insbesondere bei Menschen mit Aspirin-Unverträglichkeit oder Allergieneigung. Symptome wie Hautausschlag oder sogar Atembeschwerden seien möglich. In den USA ist der verwendete Farbstoff E 124 aus genau diesem Grund in Lebensmitteln verboten.

Wie viel Aperol ist okay?

Die gute Nachricht: Laut Bundesamt für Verbraucherschutz sind die in Aperol verwendeten Farbstoffe grundsätzlich zugelassen - solange sie in geringen Maßen konsumiert werden. Für einen Erwachsenen mit 70 Kilogramm Körpergewicht läge die tolerierbare Tagesmenge theoretisch bei etwa acht Gläsern Aperol Spritz. Trotzdem gilt: Besonders bei alkoholhaltigen Getränken lohnt sich ein bewusster Blick auf die Menge - und manchmal vielleicht auch die Wahl einer weniger künstlichen Alternative.

Wer auf Farbstoffe verzichten möchte, findet inzwischen zahlreiche Alternativen - etwa auf Basis von natürlichen Zutaten, ohne künstliches Farbspiel, dafür mit echtem Geschmack.