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80 % aller Honige gestreckt – neue Untersuchungen gefordert
Gepanschter Honig sorgt für niedrige Preise, Imker fordern bessere Kontrollen
4 von 6 Honigen sind unrein und weichen zu stark vom typischen Profil eines Honigs ab. Sie wurden mit billigen Zusätzen wie Mais-, Reis- oder Zuckerrübensirup gestreckt. Das stellte ein unabhängiges Labor im Auftrag des ARD-Kompetenzzentrums Verbraucher mit der nun von Berufsimkern geforderten DNA-Analyse fest. Im Test befanden sich 2 höherpreisige und 2 mittelpreisige Honige von Rewe und Edeka, ein Fairtrade-Honig und ein regionales Produkt eines Biomarktes.
Gepanschter Honig in allen Preisklassen
Die Ergebnisse bestätigen vorangegangene Tests des Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbundes, der mithilfe von DNA-Analysen bereits 30 zufällig ausgewählte Honige aus Supermärkten getestet hat. Das Ergebnis: 80 % aller Testprodukte waren unrein. „Und was ebenso schockierend war: Es waren namhafte Marken dabei, darunter Bio-Honige und fair gehandelte Honige“, sagt Bernhard Heuvel, Vizepräsident des Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbundes. Laut Gesetz ist Honig ein stark geschütztes Produkt und darf nicht vermischt werden.
Industrie weist Testergebnisse von sich
Die Großindustrie sieht die neuen Untersuchungsmethoden als nicht ausgereift genug an und weist die Laborergebnisse zurück. Eigene Tests der Unternehmen würden die Reinheit ihrer Produkte belegen. Britta Schautz von der Verbraucherzentrale Berlin argumentiert, dass in der Großindustrie nur Stichproben möglich seien, weshalb nicht alle gepanschten Honige entdeckt werden könnten. Außerdem wüssten die Unternehmen auch, wie getestet wird.
Berufsimker vor finanziellen Problemen
Berufsimker können vom Honigverkauf nicht mehr leben, da die Preise für das Produkt aufgrund der billigen Konkurrenz stark gesunken sind. „Wir bräuchten eigentlich mindestens 8 € oder mehr pro Glas“, sagt Bernhard Heuvel.
Verfasst am 28. Januar 2025