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Kühlt scharfes Essen an heißen Tagen?

Kühlt scharfes Essen an heißen Tagen?

Wir verraten euch, ob dieser Mythos wirklich stimmt

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Nadine

Nadine

Kontributor

Jeden Monat nehmen wir bei Kitchen Stories einen Essens-Mythos genau unter die Lupe, um herauszufinden, was daran wahr oder falsch ist. Hast du auch ein Thema rund um Essen, das dir nicht mehr aus dem Kopf geht und dessen Geheimnis wir für dich lüften sollen? Dann schreib uns einen Kommentar unter diesem Artikel!



Ist euch auch schon mal aufgefallen, dass in den meisten warmen Ländern eher scharf gegessen wird? Bei tropischen Temperaturen wird in Ländern wie Indien, Mexiko und Äthiopien nahezu alles was man auf der Speisekarte findet mit Chili & Co. zubereitet. Da liegt doch der Verdacht nah, dass es einen Zusammenhang zwischen scharfem Essen und heißen Temperaturen gibt!

Finden wir es heraus!

Was bedeutet scharf?

Ihr kennt das: Ihr beißt auf eine scharfe Chilischote und sofort setzt dieses entsetzliche Brennen im Mund ein. Es soll ja Menschen geben, die das sehr mögen. Ich gehöre nicht dazu.

Dem Brennen im Mund folgen tränende Augen und ein Schweißfilm auf der Stirn. Das Brennen im Mund ist nichts anderes als ein Schmerz, denn wir haben für scharfes Essen keine Geschmacksrezeptoren, anders als für salzig, bitter und süß. Für die Schärfe sind Stoffe wie das Capsaicin verantwortlich. Dieser reizt die Schmerzrezeptoren der Schleimhäute und löst so die Schärfeempfindung aus.

Der Schärfegrad von Lebensmitteln wird übrigens in Scoville angegeben. Der Scoville-Test zum Bestimmen des Schärfegrades eines Lebensmittels geht auf den Pharmakologen Wilbur L. Scoville zurück, der den Test bereits 1912 entwickelte.

Was macht scharfes Essen mit unserem Körper?

Viele Menschen sind total wild auf scharfes Essen. Ihr habt ja sicherlich auch schon von einem der unzähligen Wettbewerbe gehört, bei denen derjenige gewinnt, der am schärfsten essen kann. Aber warum tun die sich das an?

Wie bereits festgestellt, löst scharfes Essen eine Schmerzreaktion im Körper aus. Jedoch führt diese dazu, dass unsere Körper auch das Glückshormon Endorphin ausschüttet. Scharfes Essen wirkt wie eine leichte Droge, erzählt mir ein Arzt: „Man fühlt sich danach entspannt“.

Aber scharfe Nahrungsmittel können noch mehr. Sie regen nämlich die Durchblutung im Körper an und öffnen unsere Hautporen. Unser warmes Blut gelangt dadurch besser in die oberen Hautschichten und wir schwitzen vermehrt. Der Schweiß auf der Hautoberfläche verdunstet und kühlt uns damit spürbar ab.

Dieses Phänomen kennt ihr bestimmt schon, denn beim Genuss von Alkohol passiert das Gleiche. Dir wird innerlich warm, du schwitzt und dann wird dir kalt, dein Körper kühlt aus.

Dieser Effekt bewirkt, dass die heißen Temperaturen besser zu ertragen sind. Aber denkt immer daran: Wer viel schwitzt, muss viel Wasser trinken! Das gilt nicht nur beim Sport. Das vermehrte Schwitzen entzieht dem Körper Wasser, was zu Kopfschmerzen und Schwindel führen kann.

Das Urteil

Menschen in heißen Ländern essen tatsächlich scharfe Lebensmittel, um die Hitze des Tages besser zu ertragen. In Ländern wie Thailand und Mexiko werden beispielsweise täglich zwischen 25 - 200mg Capsaicinoide verzehrt, während es in Mitteleuropa im Durchschnitt lediglich 1,5mg täglich sind.

Es gibt in Uganda wohl sogar ein Sprichwort das besagt: „Ist es draußen heiß, mach es innen heiß, dann ist es nicht mehr heiß!“ Aber seid bitte vorsichtig, wenn ihr für den nächsten Tag am See den Picknickkorb packt, denn ungeübte Scharfesser sollten sich langsam herantasten, da zu viel Schärfe auf einmal den Magen reizen kann!

Und wenn das Brennen im Mund zu stark wird, trinkt ein Glas Milch! Da das Capsaicin fettlöslich, aber nicht wasserlöslich ist, mildert es den Schmerz.

Gehörst du zu den Menschen, die gern scharf essen oder vermeidest du scharfes Essen? Schreib es uns in die Kommentare!

Verfasst am 16. September 2017

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